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zwischen Weihmachten und Neujahr nicht waschen
Frohe Weihnachten all denen , die bisher nichts von mir gehört haben und mir alles Gute gewünscht haben. Ganz herzlichen Dank dafür.
Ja, die im Betreff genannte alte Volksweisheit sorgt dafür, dass in meiner Waschküche Berge von Wäsche lagern. Ulla wird lange zu bügeln haben. Ich fange dann am 2.01.2022 mit der Wascherei an in der Hoffnung, dass meine seit Jahren treue Waschmaschine und der Trockner mir weiter gute Dienste leisten.
Ich hatte ja zuletzt aus Berlin geschrieben, wo ich am Tag vor meiner Abreise noch einmal mit Bernd lecker essen war.
Meine Rückfahrt von Berlin nach Düsseldorf ab Berlin 11:35 ist eine gute Zeitvorgabe. Ich konnte in Ruhe frühstücken, die Wohnung aufräumen und sorgfältig das Gepäck zusammenstellen damit ich nicht wie beim letzten Mal zu viel in den Händen hatte wenn ich in den Zug einstieg, weniger schlimm, aber beim Verlassen wollte ich eine Hand frei haben und hatte mir eine Tragetasche aus dem Bestand über die Schulter gehangen – das ist eine gute Lösung auch für die nächsten Touren nach Berlin.
Pünktlich war ich an der S-Bahn in Richtung Spandau da ich vom Ostbahnhof zurück nach Düsseldorf fahre. Oh Schreck, mehr als ein Dutzend Masken in der Wohnung aber keine bei mir. Die Zeit um zurück zu laufen war zu knapp, Nach der ersten Irritation kam mir der Gedanke, die Treppe runter zum Zeitungsladen wo ich morgens meine Zeitung hole. Ja, sie hatten Masken und ich happy wieder pünktlich nach oben zum Bahnsteig. Die Fahrt zum Ostbahnhof ist relativ kurz. Ausgestiegen, totale Baustelle und dann hörte man in der Daueransage die Verlegung der Abfahrten von Glas x zu Gleis y. Da kann man ja mit leben, aber als dann der Zug kam, keine Kennzeichnung der Wagen, es gibt keinen Wagenstandanzeiger mehr, und viele Reisende auf dem Bahnsteig. Die Fenster in den Abteilungen zeigten früher die Wagennummern an, auch vorbei. Man muss erst mal rein in den Wagen, im Innenbereich steht dann die Nummer und wenn man Pech hat muss man durch die Waggons mit dem Gepäck.
Und dann im Ruheabteil, von mir gebucht und auf der Hinfahrt super, jetzt voll mit Familien mit Kindern, alle auf Reisen zu Oma und Opa. Und ein Geschnatter und Geschwätz – Ruheabteil gab es nicht. Und immer wieder die Reisenden, die mit viel Gepäck durch die Gänge drängten, einen Platz suchten oder ihren Wagen. Auch das muss man mal erleben damit man erkennt wie ruhig es in Normalzeiten im Zug zugeht.
Auf der Hinfahrt nicht aber auf dieser Rückfahrt wurde auch der Impfstatus geprüft. Und alle waren geimpft.
In Düsseldorf raus aus dem Zug, runter zu der U-Bahn und die kam auch direkt. Und ich hatte mein Ticker greifbar und in noch nicht 10 Minuten stand ich vor meinem Haus. Aber der Tag war noch nicht zu Ende. Gepäck rauf, Geld aus der Tasche und wieder runter auf die Straße. Donnerstag kommt immer ein Wagen zum Blumenverkauf aus einem Außenbezirk von Düsseldorf.
In der Nähe kurz meine Lieblingsbrötchen geholt für das Frühstück am nächsten Tag und dann bei den Blumen zugeschlagen.
Zwei dicke Sträuße Anemonen, Tulpen, Amaryllis und damit dann ab nach Hause. Weihnachten ohne Tulpen geht gar nicht, und das schon seit Jahrzehnten. Und bis alles versorgt war konnte ich mich zurücklehnen und mich auf den Hl. Abend vorbereiten.
Morgens wurde wie in all den Jahren der Baum geschmückt. Rote Kerzen, rote Kugeln, und die liebe Weihnachtspost wurde darunter drapiert. So konnte ich langsam in Weihnachtsstimmung kommen. Verena arbeitete auf Hochdruck unten im Geschäft, und ich holte das vor Tagen von mir bestimmte Abendessen bei Heinemann ab, ein Essen was überhaupt keine Wünsche offen lässt. Und die Reihe der Menschen die ihre Bestellung abholen wollten, war lang über den Bürgersteig hin. Die Konditorei hat eine eigene Ausgabe eingerichtet, man braucht also nicht in das Geschäft selbst und das ist gut und effektiv im Ablauf.
Ich gab meine Bestellmarke ab und erhielt super verpackt die beiden Menüs wie bestellt:
– klare Ochsenschwanzsuppe
-gespickter Rehkeulenbraten mit Johannisbeer-Rotkraut
-Birne mit Preiselbeeren
-Serviettenknödel
und ich zog ab nach Hause mit dem Versprechen von Verena zum frühen Abendessen die ganze Angelegenheit fertig zu machen. Keine halbe Stunde und das Essen stand auf dem weihnachtlich geschmückten Tisch. Da kommt die Decke auf den großen Tisch in rot mit diskreten Mustern, das Dresdner Geschirr und die Biedermeier-Weingläser die nur für normal etwas zu klein sind. Und dann später, nachdem wir am Baum gesessen und erzählt hatten, kommt dann so einem Mann in meinem Alter, auf den Gedanken, wie oft Mann noch solch ein schönes Fest feiern kann.
Den ersten Weihnachtstag habe ich ganz in Ruhe verbracht. Gelesen und am Abend oben über den großen Fernseher auf Vox den wunderschönen Spielfilm Pretty Woman mit Richard Gere und Julia Roberts gesehen. Und der Film ist aus dem Jahre 1990 und ist immer noch durch die ganze Vielfalt der Gestaltung so sehenswert. Vor dreißig Jahren gedreht und immer noch so unterhaltsam.
Und jetzt mache ich mir gleich noch etwas zu essen. Die Sauce aus dem Rehbraten ist so lecker dass ich mir gleich ein paar Nudeln koche und ganz bescheiden das Essen am 2. Weihnachtsfeiertag genießen werde.
Habe mich bemüht nicht über die nahe Zukunft zu sprechen – das kommt dann zum nächsten Wochenende.
Allen noch ein gutes restliches Jahr 2021.
Manfred





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