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Was ein wunderschöner Frühlingssonntag heute
Eigentlich würde ich jetzt gern draußen auf der Terrasse in der Sonne sitzen und die Ruhe genießen. Aber Sonntagmittag steht mein Blog auf dem Kalender und ich habe vielleicht später noch etwas Zeit draußen zu sein. Gestern haben wir die Möbel herausgestellt und die überwinterten Pflanzen sind erst auch mal wieder an der frischen Luft. –
In der letzten Woche um diese Zeit saß ich im Flieger zurück nach Düsseldorf. Die Abwicklung des Fluges ging gut über die Bühne. Natürlich wieder ausverkauft und kein Platz frei. Alle wollen mal Urlaubsluft atmen. Für mich war diese Woche auf der Insel wieder sehr nervig. Die Verwaltung der Anlage ist einfach überfordert, jeder der neuen Eigentümer von Baugelände macht was er will. Die Neubauten vor meinem Eigentum sind im Rohbau fertig, jetzt ist abzuwarten wie es um die Häuser weiter geht. Neue Straßenzüge, noch ein kleineres Haus, immer wieder Interessenten für den Kauf nehmen die Parkplätze um die Häuser, die seit Jahren bestehen, in Beschlag. Es geht aber noch weiter in diesem Chaos. Jetzt beginnt die Gemeinde Eularia die schmalen Straßen aufzubrechen um Abwasserleitungen zu legen. Das bedeutet für mich, dass ich die nächste Zeit nicht auf die Insel fahre weil die Straße für eine Weile offen ist. Zu erkennen ist, dass es eigentlich recht schnell geht dass die offenen Linien wieder verfüllt werden. Aber bis dahin gibt es keine Zufahrt und keine Parkplätze mehr. Etwas schadenfroh bin ich doch denn die laufenden Bauarbeiten können nicht fortgeführt werden. Vor allem hoch auf dem Hügel muss ein Haus nach dem anderen gebaut werden. In der Nähe sah ich dass Felsen abgesprengt werden um an der Straße Baugrundstücke zu bauen. Alles nicht mehr normal. Wir haben Bauschäden am Haus und wollen das durch unseren Anwalt einfordern. Aber weder er noch ich werden in der nächsten Zeit dort weiter machen können wo ich eigentlich in meinem Interesse und im Interesse der Miteigentümer hinwollte.
Auch die Abwicklung für die Auszahlung des Geldes für die Lokales C und D wird von wem auch immer gestoppt. Eva als angenommene Käuferin weiß bis heute nicht wer die Abwicklung stoppt. Wir sind deshalb daran interessiert weil der Verkaufserlös zur Schuldentilgung der Rückstände des verstorbenen Eigentümers eingesetzt wird und die Gemeinschaft einen erheblichen Betrag zum Eigenkapital erhält. Als ich das App. G vor einiger Zeit ersteigert habe war innerhalb von drei Wochen das Geld bei uns verbucht. Aber da ging alles noch vor Ort und mit Handheben. Die Zeiten sind nun endgültig vorbei.
So, weiter zum Rückflug. Ich kam an meinen Platz, immer 19 D , und da lag eine Jacke drauf. Ich fragte die schon sitzenden Mitflieger auf meiner Seite ob ich sitzen könnte. Natürlich ein lauter Bass meines Nachbars, die Jacke wurde aufgehoben. Und dann kamen zwei Stunden Flug die ich nicht vergessen werde. Mein Nachbar aus dem Sauerland fing ein Gespräch an und war sehr interessiert an mir, gab mir aber sein halbes Leben preis. Eigentlich mag ich solches Gerede bei den Flügen auch in meiner Nachbarschaft überhaupt nicht, aber ich konnte ihn nicht bremsen.
Was war ich überrascht als ich hörte, dass er 89 Jahre alt war und seine neben ihm sitzende Frau 81 Jahre alt. Seit 60 Jahren verheiratet kamen sie von Formentera zurück wo sie gerade in der Woche zuvor ihr Haus, seit Jahrzehnten benutzt, verkauft hatten. 150 m von der See mit 500 qm Garten. In eigenen Interesse fragte ich ihn nach der Zahlungsabwicklung.
Bestätigter Scheck der Commerzbank hatte er in der Tasche. Mehr will ich Euch zu dem Gespräch nicht erzählen, es würde den Rahmen sprengen. Ganz wichtig für mich war der Umstand, dass ein Mann der wohl auch zeitlebens gearbeitet hat, mit 89 Jahren noch total top war. Wenn ich meine Freunde sehe die jetzt den Sprung in die 80 er machen bin ich doch sehr zuversichtlich, dass es noch eine Weile auch bei mir mit klarem Kopf weiter gehen sollte.
Die 70er zu überstehen scheint nicht einfach. Mein Freund Paco kämpft auf Mallorca derzeit um sein Leben nach einer OP, die nach einem Autounfall notwendig wurde, seit Anfang dieser Woche. Ich stehe mit Jenny seiner Frau in engem Kontakt. Wir sind seit 30 Jahren enge Freunde geworden. Es tut einfach weh solch eine Entwicklung mit zu erleben.
Zurück zum Wiedereintritt in das tägliche Leben in Düsseldorf. Der Flieger kam am Sonntag am späten Nachmittag pünktlich in Düsseldorf an. Wie abgesprochen holte mich mein Freund Mohamed am Flughafen ab wo wieder richtig was los war. Nachmittags zu fliegen ist schon richtig, man hat Zeit fürs Aufräumen und kann in Ruhe zum Flughafen wo ich immer sehr zeitig sein möchte.
Zu Hause ein Glas Wein und dann ab ins Bett denn am Montag ging es richtig los hier bei mir. Ulla ,meine Hilfe ,kam vor 9 Uhr, um 10 Uhr kam der Fensterputzer der doch für die vielen Fenster bis zum frühen Nachmittag zu tun hatte. Ulla und er sind ein gutes Team denn es sind doch einige Fensterbänke zu räumen, Regale zu verschieben und anschließend wieder zurück zu stellen.
Ich war um 13 Uhr mit meinen ehemaligen Kollegen im Muggel zum Mittagessen verabredet. Wie immer so schön und harmonisch. Im Laufe des Nachmittags habe ich dann mein Gepäck ausgepackt und verstaut.
Am Dienstag, dem Weltfrauentag, hatte mein Freund Christian in Köln Geburtstag. Gratuliert und dann weiter an dem übervollen Schreibtisch der zurückliegenden Woche.
Eins war mir wichtig was ich erledigen wollte. Der junge Mitarbeiter der Deutschen Bank hatte mir in meiner Zeit vor Ibiza geholfen die Gehälter zum Monatsende zu zahlen. Warum? Mein Pin war nicht mehr gültig und alle Banksachen konnte ich nicht ausführen. Er hat mir die Gehälter mit meiner Telefonansage durchgeführt. Überhaupt nicht seine Aufgabe. Ich kenne ihn persönlich nicht.
Und an diesem Dienstag habe ich ein Schreiben an die Filialdirektion geschrieben und mich für den Einsatz von Herrn X bedankt, was überhaupt nicht zu seinen Aufgaben gehörte. Ich selbst habe ja einige Jahre bei der Bank junge Mitarbeiter beurteilt und wenn so etwas in der Personalakte steht ist das ein gutes Plus. Und richtig, der Filialdirektor bedankte sich und Herr X gab mir eine Mail mit herzlichem Dank zurück wie sehr man sich in der Filiale über solch ein Schreiben gefreut habe. Hat mich 20 Minuten Zeit gekostet und Porto. Bewusst habe ich keine Mail geschickt, die verschwindet nach dem Eingang dann im Müll.
Was mir auch in einem zweiten Fall in der Woche auffiel war die Tatsache ,dass gerade junge Mitarbeiter wieder einsatzfreudig sind. Komme ich noch zu.
Und immer wieder Probleme im Haus. Meine Tochter hilft mir dabei die Termine mit den Handwerkern zu machen. Nur Handwerker zu bekommen ist auch so eine Sache, Wir haben eine gute Firma für Sanitär gefunden die jetzt fast monatlich hier im Haus für Lösung der Probleme sorgt. Jetzt brauchen wir einen zuverlässigen Elektriker, keine Chance. Alle total zu mit Aufträgen. Meine Firma in Meerbusch würde kommen im Notfall, aber die Fahrtkosten schlagen so zu Buche dass ich mir das sehr überlegen muss.
Am Donnerstag ging es früh zu einer Regeluntersuchung zum Hausarzt, das Ergebnis bekomme ich nächste Woche Donnerstag. Ich hatte an diesem Tage so viele Überweisungen zu machen, dass ich doch richtig Luft holen musste. Der Jahresanfang war doch kaum zu stemmen. Deshalb haben meine Tochter und ich mal einen Weg eingeschlagen an mein Geld zu kommen der nicht so bekannt ist. Eine Mieterin, die Mitte des Jahres ausgezogen ist in ein Eigentum aufs Land, hat eine Nebenkostenrechnung über rd 500,-Euro Nachzahlung ignoriert. Ich habe sie mittels e-mail gebeten mit ihre neue Anschrift mitzuteilen. Nix kam. Noch einmal nachgehakt, wieder keine Antwort. Dann gibt es die Möglichkeit über Internet die Anschrift ausfindig zu machen. Kostet 25,Euro und geht ruck zuck. Also nun hatten wir die Anschrift. Die Abrechnung in die Post und per Einschreiben an die genannte Anschrift. Mit dem Hinweis dass der nächste Schritt zum Anwalt geht. Es handelt sich bei der Person um eine sehr begüterte Frau, von der ich eine Kaution nach mehr als 30 Jahren in Euro umgerechnet von 700,– hatte. Nach dem Auszug der Mieterin waren mir Kosten in Höhe Euro 10.000,– rd. entstanden. Und sie ist sauer, dass sie die 700,-Euro nicht von mir zurück erhalten hatte. Ich bin in der Rechtschutz zum einen und mit einem Anwalt zum anderen befreundet. Ich habe mir vorgenommen nach Eingang dieses Geld an die Ukraine zu spenden. Da wird es so dringend gebraucht.
Und an diesem Donnerstag gab es zwei weitere Geburtstage. Mensch wie schnell so ein Jahr vergeht.
Zum Abschluss jetzt das Highlight der Woche.
Seit längerer Zeit wackelte bei mir im Gebiss ein Zahn. Immer wenn ich aß hatte ich Angst dass dieser Zahn nicht mehr zubeißen wollte und raus wollte. Das war ein ganz mieses Gefühl. Aber ich hatte ihn noch. Als ich etwas Luft hatte bin ich in die Zahnklinik hier gegenüber um einen Termin bei meinen Zahnarzt zu machen. Noch im Dezember war ich da als mir ein Zahn herausgebrochen war. ” Der arbeitet hier nicht mehr” was die Ansage. Wir haben Dr. X oder Dr. Y die hier die Arbeit machen. Nein, die wollte ich nicht denn meinen Zahnarzt Dr. Zurmühl hatte ich seit mehr als 20 Jahren als er noch junger Assistent war und jetzt war er einfach weg.
Aber meine Tochter hat ihn über Internet gefunden. Und noch am Donnerstag für Freitag einen Termin für mich bekommen.
Er hat wohl in Düsseldorf selbst mit seiner Frau, die auch als Zahnärztin arbeitet, ein eigenes Büro /Praxis eingerichtet.
Donnerwetter als ich da ankam – mir blieb etwas die Luft weg. Ganz in der Nähe der Kö, in einem sehr imposanten Haus, hat er sich niedergelassen.
Für mich ganz gut zu erreichen da ich mit der Bahn fast dort ankomme. Und ein paar Schritte haben noch keinem geschadet.
Ich hatte etwas Zeit eingeplant, war eine halbe Stunde zu früh da und habe mich auf eine Bank in die Sonne gesetzt .Ich kann mich nicht erinnern mal in den letzten Jahren auf einer Bank in der Sonne gesessen zu haben. Es hat gut getan.
Und dann bin ich pünktlich in der ganz modernen Praxis aufgetaucht. Die junge Dame hinter dem Empfang war auch wieder so freundlich und hilfsbereit dass ich wieder an die nachwachsende Generation dachte. Jetzt kam erst mal das ganze Gedöns mit der Neuanmeldung in der Praxis. Das geht heute nicht mehr mit Bogen und Stift, nein, alles elektronisch, und wie , auf Tablet und Seiten lang. Ich konnte das aber die junge Frau nahm mir den Stift an und mich ins Gebet. Die üblichen Fragen und ruck zuck waren wir fertig. Der Arzt kam kurz herein, kurzes Lächeln und dann ging es bei mir los mit der Grundlagenforschung. Nach dem Röntgen erschien auf einem riesigen Bildschirm bei mir im Raum das was mein Kauapperat war. Und der lose Zahn war zu erkennen aber nicht besonders auffallend.
Herr Dr. Zurmühl kam in das Behandlungszimmer, und jetzt hatten wir Zeit für das Problem des Wacklers. “Haben Sie Zeit mitgebracht?” war seine Frage. Ja, habe ich meine Antwort. Ich gehe jetzt nicht ins Detail , aber ich versuche es kurz. Der Wackelzahl war ein Implantat was sich gelöst hatte. Und was dann passierte hatte der Dr. auch noch nicht durchgeführt. Der Zahn saß festgeschraubt im Kiefer. Im Zuge der Jahre, mindestens vor 20 Jahren eingebaut weil der Arzt so etwas noch nicht gesehen hatte, hatte sich in den letzten Monaten der Zahn von der Schraube im Kiefer gelöst. Also wurde jetzt der Zahn, der noch in Ordnung war, richtig herausgeschraubt. Und dann wurde die Schraube herausgezogen. Das Konstrukt war so selten dass der Arzt dass für einen Fachmann fotografiert hat der über die Zeit der Implantat-Entwicklung eine Arbeit schreibt. Ich konnte den Zeitpunkt des Einsatzes nicht nennen. Aber die Verschraubung war einmalig.
Dann alles gesäubert, eine neue Schraube passend eingeschraubt und zuck der Zahn saß wieder fest an alter Stelle. Und Ihr glaubt es nicht, ich kaue super und habe keine Angst mehr den Zahn zu verschlucken. Am Dienstag kommt die Nachkontrolle. Bin ich zufrieden mit dem Entschluss diesen meinen Arzt gesucht und gefunden zu haben. Das ist so ein Mann, wenn er mir sagen würde …….es hat keinen Zweck mehr, ich würde ihm sofort glauben und mich danach richten.
So, fast die die Woche vorbei. Samstag ist eigentlich der Tag wo ich mit Mohamed nach Köln fahre, auf den Markt gehe und mit den Freunden Kaffee trinke. Ich habe gestern entschieden nicht zu fahren. Habe Nachricht gegeben und mir ausgerechnet dass mein Touareg für hin und her zu viel an Diesel verbraucht. Das sind hin und her mit Suche nach einem Parkplatz 150 km.
Die Ersparnis des Spritgeldes haben wir beim Einkauf ins Kamin-Anmachholz gesteckt, und für Hansi, der nun in der Zeit meines Hierseins seinen Urlaub in Oberkassel verbringt, Sepia und Kolbenhirse gekauft. Was ist der begeistert heute beim Frühstück über diese Sachen hergefallen. Er macht mir so viel Spaß wenn er morgens genüsslich mit mir frühstückt. Heute gab es Erdbeere zusätzlich.
Und so geht eine wieder volle Woche zu Ende. Der Sonntag ist immer mein Sonntag. Kurze Nachrichten, Frühstück mit frischem Brötchen und Zeitung vor der Türe, von Verena bei ersten Spaziergang für mich angeschafft, und dann gibt es heute Abend den frischen Spargel aus Peru, auch das wird sich nicht mehr lange aus solchen Regionen in den Theken der Supermärkte finden lassen. Und was werden wir sicher auch überstehen.
Ich wünsche uns eine gute nächste Woche. Bis dann
Manfred





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