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Heute sind Tag und Nacht gleich lang
Guten Tag an alle meine Freunde in Nah und Fern .
Da schien heute Morgen die Sonne herrlich in mein Schlafzimmer, mein Gastvogel Hansi sang bei frischer Erdbeere schon gegen neun Uhr unaufhaltsam und die Tauben rangelten draußen um das frisch von mir gespendete Futter in der Dachrinne.
Und jetzt? Die Stimmung kann sich mit der Stimmung in den Zeitungsberichten vergleichen, Regen, Regen und es prasselt auf die Fensterscheiben.
Aber für mich ja auch eine Erleichterung – muss nicht wählen zwischen Frühlings-Arbeiten auf der Terrasse sondern ich schreibe Euch wie immer gern am Sonntagmittag über die letzte Woche bei mir und was mich so drinnen und draußen bewegt hat.
Zuerst mal die nervigen Baustellen um mich herum, ob hier auf der Straße, im Nachbarhaus und auf Ibiza.
Ich mache es kurz um mir nicht die Laune zu verderben.
Am Wochenende wurde vor unserem Haus hier nach Vorankündigung durch die Stadt ein Teil des Überganges zwischen Lueg-Allee und der Oberkasseler Straße mit Presslufthämmern aufgebrochen. Es ging um das Herausbrechen der Pflastersteine die seit Jahren im Übergang verbaut sind. In der Nacht von Freitag auf Samstag ging es gegen 2 Uhr in der Nacht los. Ich schlafe ja
im 5. Stock und rumms zitterten die Wände bis zum Morgen. Ich dachte an die Setzrisse die sich vielleicht im Haus gebildet haben. Es gibt sie wenigstens nicht gemeldet, aber in Zwischenzeiten in der Nacht spürte ich das Zittern bis unter meine
Schlafdecke. Gott sie Dank haben sie so gebuddelt, dass am Montag schon eine Teerdecke gegossen werden konnte.
Die zweite Baustelle findet sich seit Monaten gegenüber meiner Hausseite auf der Oberkasseler Straße Ecke Lueg-Allee. Das Haus ist jetzt eingerüstet und wird weitere Monate einen Ausblick auf meiner ganzen Wohnseite Oberkasseler Str. vermiesen.
Und sind die kostenlosen wenigen Parkplätze mit Schuttfahrzeugen aus Aachen zugestellt. Da baut jemand mit kleinem Geld ein großes Haus monatelang um, und auch die Pizzeria unten im Haus muss auf den Außenbereich verzichten, auch so ein Minus für solch ein Geschäft ,das gut und gern auf der reservierten Parkreihe abends Gäste hatte.
Man merkt gerade hier auf der so schönen Lueg-Allee wie sich die Geschäftswelt verändert. Ein so großer ehemaliger Laden von Kaisers ist jetzt fenstermäßig verklebt. Ich hörte von dem Geschäft und seiner Umstellung. Gestern habe ich mal durch die offene Türe gesehen. Dutzende Lastenräder die auf Anruf der Kunden ” innerhalb von 10 Minuten ” liefern. Was muss das den Mietern in diesem so schönen Haus missfallen. Und hier ist immer so ein Fahrrad mit Pilot unterwegs. Man kann erkennen, dass sich das Einkaufsverhalten gerade bei der älteren Generation ändert. Hier stehen auch die leeren Wasserkisten im Treppenhaus und warten auf Abholung durch ein Lastentaxi inclusive Neulieferung, und im Treppenhaus bei den Briefkästen sieht es zeitweise aus als hätte ich ein Warenhaus, stapelweise Post in Hartpappen oder Pakete aus dem Amazon-Handel.
Ich versuche mit meinen Mietern hinzukommen in dem ich immer wieder bitte ,das Leergut in die umher aufgestellten Container zu bringen. Und wie gestern, wenn ich selbst los laufen möchte , gerade mit dem Abfallpapier, gibt es ein Aufatmen bei mir wenn nicht schon die Kisten- wenn ich platt aus den Einwürfen- mir entgegen leuchten. Was ein Glücksgefühl – an der ersten Anlage hatte ich freien Einwurf. Bei Flaschen ist meist noch Platz aber das Papier-und Pappenreservoir ist in der Regel immer voll..-
Meine dritte Baustelle betrifft wie jetzt seit mehr als zwei Jahren das Projekt auf Ibiza. Werde mich nicht lange dazu auslassen. Die Rohbauten stehen, und jetzt wie zu erwarten war, wird die Calle del Prado für mindestens zwei Wochen für alle gesperrt. Keine Zufahren mehr, und ich hoffe ,dass es bei den zwei Wochen bleibt. Eine Zufahrt ist nur in aller nötigsten Fällen möglich. Habe ich von meinen Freunden und Beratern in Deutsch und Spanisch mitgeteilt bekommen. Und habe diese Nachricht an die weiter geleitet die nicht im Verteiler waren. Also haben wir die Ortbesichtigung mit unserem Anwalt absagen müssen – was so alles noch passieren wird bis dort mal wieder Ruhe einkehren wird. Für meine Gäste und Freunde nach der Zeit kein Problem mehr aber für mich was das alles an Renovierung kosten wird ehe ich dann verkaufen kann.-
Zu den Baustellen ist genug gesagt. Hier in Deutschland haben wir das Problem, dass gute Handwerker wohl aussterben. Meine Tochter hat die Aufgabe übernommen bei Bedarf, und der ist sehr angesagt, den ansprechenden Handwerker zu finden und zu beauftragen. Großes Glück gehabt mit dem Sanitärbetrieb, mit dem Elektriker hatte sie schon ihre Schwierigkeiten. Es wäre für die Gesellschaft und auch für die Absolventen der Schulen doch sinnvoll und sicher auch ertragreich, wenn sie statt dem langen Hochschulstudium ins Handwerk gingen und dort mit Stundenlöhnen arbeiten könnten die sich lohnen würden.
Und jetzt mal Schluss mit der Klagerei 🙂
Die letzte Woche im Detail hatte viel zu bieten.
Am Montag hatten wir den Schornsteinfeger hier der die gesamte Anlage prüfen musste – noch keine negative Nachricht.
Am Dienstag fing die Woche für mich mit den Arztbesuchen an. Nachdem ich schon am Freitag endlich meinen Zahnarzt des Vertrauens wieder gefunden habe, er hatte zum Jahreswechsel die Klinik hier gegenüber in Oberkassel mit seiner Frau verlassen und in der Innenstadt eine sehr angenehme Praxis eingerichtet. Ich hatte mir einen Termin geben lassen für die aktuelle Woche zur Zahnreinigung. Und wieder eine so angenehme Mitarbeiterin die wohl auch mit umgezogen war. Alles mit viel Sorgfalt geprüft und gereinigt und ich verließ sehr zufrieden die Praxis mit gereinigtem Gebiss gegen die übliche Zahlung von rd. 100,00 Euro.
Und jetzt kommt der Knaller.
Am Donnerstag hatte ich den Termin bei meiner Ärztin für Allgemeinmedizin. In den Wochen vorher hatte ich die Prüfungen von allem und jedem an mir – das Ergebnis der Ärztin : Herr Jungbluth, Ihre Werte haben sich so verbessert, weiter so , passen Sie auf sich auf. Alles im grünen Bereich. Bei der Allgemeinmedizin.
Zu Hause angekommen habe ich dann gefrühstückt. Und jetzt das Drama, das mich so erschüttert hatte. Ich aß mit Genuss mein Brötchen, und ruck zuck hatte ich mein Implantat im Mund. Das war ja gerade erst neu wieder eingesetzt worden. Ich direkt an das Telefon des Zahnarztes., Seine Hilfe ,endlich an der Strippe, beruhigte mich aber ” kommen Sie vorbei und bringen Sie viel Zeit mit, der Doktor hat eine lange Sitzung heute Nachmittag. ” Egal, ich komme und bringe mir Lesestoff mit.. Also erst mal war ich etwas beruhigt. Und ich bin früh losgefahren, eine halbe Stunde vor Termin in die Praxis. Winkende Hände, kommen Sie, Sie kommen direkt dran. Die langfristige Behandlung war wohl verschoben worden. Und da mein Zahnarzt wusste hatte er eine besondere Maschine besorgt mit der ich behandelt wurde. Unglaublich , nach 20 Minuten hatte die besagte Maschine meine zwei Zähne wieder fest im Kiefer platziert, ich konnte es kaum glauben. Wie glücklich war ich als ich auf die Straße kam. Und jetzt beiße ich alles was mir auf den Teller kommt.
Und Freitagabend war ich mit einer Bekannten zum Abendessen hier in France zum Essen verabredet. Zwei Stunden mal etwas quatschen, über andere lästern bei leckerem Essen mit allen Zähnen, war das ein guter Beginn zum Wochenende.
Und da hatte ich mich entschlossen mit Mohamed nach Köln zu fahren, unsere Freunde zu treffen und um dann auf dem Markt in Nippes einkaufen zu gehen. Wenn Benzin oder Diesel nicht so teuer wären sollte das wenn möglich immer am Wochenende der Plan sein. Gegen 13 Uhr kostet alles weniger als die Hälfte die hier in den Läden zu zahlen ist. Für mich nicht so wichtig aber für Mohamed mit der fünfköpfigen Familie und den immer hungrigen Blagen ist so ein Einkaufstag wirklich ein finanzieller Segen. Und ich bekomme immer reichlich ab, gestern Erdbeeren halb so teuer wie bei Rewe, Platptfirsiche und eine Melone. Fünf Melonen hatte MO für 4 Euro erhandelt. Ich brauche so viel Obst ja nicht. Aber zwischendurch mal die Erdbeeren in den Weißwein. – das schmeckt mir. Habe ich mich gestern bei meiner Kassiererin lachend an der Kasse beschwert ” Mein Wein ist um 1.50 Euro teurer geworden” . Eine süße alte Dame bei der abkassiert wurde lächelte mich an und ” dann trinken Sie mal ein Fläschchen weniger”. Solchen Humor liebe ich. Diese meine Flasche ist eine Ausnahme gewesen, ich lasse mir den Wein jetzt aus Süditalien kommen. Und das im Moment noch bei guten Preisen und guter Qualität.
Noch gilt in den Supermärkten ” Sonnenblumenöl ist das neue Klopapier”. Gut dass ich nur wenig Öl brauche. Beim Wein wäre das schon eine andere Perspektive. –
Der Regen hat aufgehört, aber das sollte die nächste Zeit doch mal weniger werden. Ich freue mich so auf Berlin. Dienstag sitze ich im Zug und abends werde ich am Bahnhof Ost von Bernd abgeholt, Und dann ab zum Italiener um die Ecke. Lecker Bierchen und viel Erzählen, das entspannt dann für die nächsten Tage.
Melde mich nächste Woche dann von der Hauptstadt. Alles Liebe
Manfred





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