Standard
Berlin tut mir so gut
Guten Morgen aus dem frühlingshaften Berlin am Samstag – die Sonne tut so gut.
Zu einer etwas ungewöhnlichen Zeit habe ich mich entschlossen Euch wie an jedem Wochenende kurz zu berichten was die Woche so im Leben eines Rentners zu bieten hatte.
Letzten Dienstag habe ich meinen beliebten Zug gegen Mittag in Düsseldorf in Richtung Berlin-Ostbahnhof bestiegen. Alles schien im Moment wie immer. Kurz nach der Abfahrt gab es Diskussionen zwischen der Kartenkontrolle und einigen Gästen im Zug. Es wurde recht ungemütlich und ich fragte den Kontrolleur warum dieses nervöse Hin und Her mit den Gästen im Gang.?
Und da wurde mir klar warum diese Menschen so fassungslos waren in der Diskussion. Es waren Menschen aus der Ukraine die den Intercity nach Berlin genommen hatten, nicht wissend, dass sie das nicht durften.
WARUM? Deutschland war mal wieder Spitze in der Teilung der Gewalten. Ich ließ mir die Probleme erklären und versuchte einem der bedrängten Gäste, der etwas Englisch sprach, die in Deutschland geltende Fahrregelung im Zug für Ukrainer zu erklären:
Die Menschen aus der Ukraine werden in Deutschland derzeit kostenlos von der Bahn durch das Land gefahren.
Aber da gibt es den Unterschied:
Fahrten im Nahverkehr sind möglich ohne Ticket bei Vorlage des Ausweises – aber
Fahrten im ICE oder Fernverkehr benötigen ein Sonderticket. Meine Frage an den Fahrdienstleiter zeigte mir wieder wie verrückt unsere Regelungen sind. Den Nahverkehr zahlt die Landesregierung, den Fernverkehr rechnet die Deutsche Bahn mit der Bundesregierung ab und dazu werden dann Fahrausweise benötigt.
Die Ukrainer mussten den Zug verlassen, einen Schalter in dem für sie unbekannten Bahnhof suchen und sich ein Ticket ausstellen lassen.” Dann können Sie ja mit dem nächsten Zug weiterfahren ” so die Ansage des Fahrdienstleiters.
Die Gesichter der Gäste aus der Ukraine konnten einen wirklich erschüttern.
In Berlin angekommen wartete mein Freund am Ostbahnhof, immer noch eine riesige Baustelle. Aber wir kamen dann gut hier bei mir an, ich mein Gepäck nach oben und dann haben wir lecker beim Italiener gegessen. Ich hatte mal ein gezapftes tschechisches dunkles Bier versucht. Gezapft vor Ort aber es ist mir zu süß. Ich bleibe beim Berliner.
Gerade habe ich mit Bernd telefoniert. Er war gestern, also Freitagabend, zu einem Geburtstagsessen in der Kantstraße in ein Lokal eingeladen. Er war noch von der Fülle in dem Lokal genervt, die Bedienung konnte es kaum schaffen, übervoll das Lokal meist von Gästen im Beginn der ersten Berufsjahre. Ein teures Lokal aber Geld scheint doch noch reichlich da zu sein so im mittleren Management. Wurde Bernd auch auf Befragen bestätigt. Volle Auftragsbücher sind die Norm immer noch.
Zurück zur Woche. Ich habe den Mittwoch sehr ruhig verbracht. Ich brauchte einfach die Zeit nach den zeitweise nervigen Tagen in Düsseldorf.
Und am Donnerstag habe ich mir die Stadt gegönnt, Morgens mit der S-Bahn wieder zu meiner üblichen Stelle gefahren um dort erst einmal in die Bücherauslagen zu sehen und von dort zum Ku-Damm. Strahlende Sonne, machte gute Laune, und wieder rauf und runter meine Tour, etwas eingekauft aber auf die Curry-Wurst hatte ich da im Moment keinen Appetit. Also zurück zur Bleibtreustraße und draußen eine Pizza gegessen und ein leckeres Bier getrunken. Ich hatte dann später Angst um meine Gesichtshaut, aber die alte Pelle hat gut gehalten.
Am Abend hatte ich mir dann den Spielfilm bei RBB angesehen ” Das Mädchen mit dem Perlenohrring”. Hat mich gut unterhalten.
Was ich nicht mehr machen werde ist dann noch die Nachrichten und Kommentare zur Ukraine bis Mitternacht anzusehen. Das Ergebnis war eine fast schlaflose Nacht. –
Den gestrigen Freitag habe ich ganz für mich geschneidert. Mein Freund Dieter, bei dessen Frau und ihm ich heute Abend zum Abendessen eingeladen bin, Dieter kocht vorzüglich, hatte sich zum Frühstück angemeldet. Trotz der miesen Nacht bin ich dann früh genug aus dem Bett und habe gedeckt und frische Brötchen eingekauft. Und das war so ein guter Morgen. Den Tag hatte ich dann ganz für mich reserviert. Nachmittags Dinge in der Apotheke eingekauft, und dabei einen Blumenhändler um die weitere Ecke entdeckt. Was ein Auswahl – und ich habe für mein Balkönchen die ersten blühenden Pflanzen eingekauft. Auf dem Geländer vom Balkönchen sind Aussparungen für Töpfe links, in der Mitte und rechts davon. Und ich habe die drei blühenden Töpfe dort eingesetzt. Was habe ich mich gefreut als ich die Blüten heute Morgen im Sonnenlicht gelb leuchten sah.
Die letzte Nacht hat mir gut getan. So wie Berlin mir derzeit sehr gut tut. Morgen werde ich einen langen Gang über den Markt am Schöneberger Rathaus machen. Ich brauche natürlich ” gar nichts” was ich mir immer wieder einflüstere. Aber die Zeit in Berlin entspannt mich derzeit total. Alle die Probleme mit Düsseldorf und Ibiza liegen weit weg im Moment.
Und deshalb heute mal ganz liebe entspannte Grüße und drückt mir die Daumen für das schöne Flohmarktwetter.
Aus meiner kleinen Residenz in Berlin grüßt
Manfred





Leave a reply