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Karfreitag – heute wird mein Blog mal ganz anders
Einen guten Beginn für die kommenden Ostertage aus Düsseldorf meinen Freunden nah und fern.
Als ich heute Morgen wach wurde und feststellte, dass ich ohne Straßenlärm den Tag beginnen konnte kamen mir beim Frühstück doch eine Menge Gedanken zu diesen Tag, an dem Jesus Christus gekreuzigt wurde und wir schon seit Kindertagen wussten, dass um 15 Uhr am Nachmittag seine Sterbestunde war. Und wir dachten gerade in den 50er und 60 er Jahren immer daran. Für mich war diese Zeit oft der Moment an dem ich auf dem Friedhof war und über das Leben nachdachte.
Unser Familiengrab in Bonn war mein Ziel in dem schon mein Urgroßvater und die nachfolgende Truppe lag und für das ich sorgte. So wie noch in den letzten Monaten in dem ich der Gärtnerei den Auftrag erteilte das Grab bis zum Ablauf in die Pflege zu übernehmen.
Eigentlich wollte ich mich heute in den Wagen setzen und auf den Friedhof fahren. Und ich hatte mich am Morgen entschieden – nein, ich brauche den Tag heute mal voll für mich. Keine Termine, keine Nachfragen , einfach mal Ruhe und das Ergebnis seht Ihr jetzt. Mein gedanklicher Rückblick, ausgelöst durch die Veränderungen gerade im Hinblick auf die Entwicklung der katholischen Kirche. So wie das Durcheinander in der Politik hat sich diese Stimmung auch in der Kirche niedergeschlagen.
Was hatte die Kirche noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Macht. Was wurden wir erzogen zu beichten, regelmäßig zur Kirche zu gehen, nicht unschamhaft zu denken, mein lieber Scholli, was für ein schlechtes Gewissen wurde einem da anerzogen.
Und das Ergebnis heute? All die Vorwürfe hin bis zu dem Papst – was da alles passiert und gedeckt worden ist.
Aber die Kirche wurde gerade im Bereich von Köln immer reicher.
Ein Beispiel aus meiner Familie. Wie viele von Euch wissen komme ich mütterlicherseits aus dem Teil der Bevölkerung die sich mit einigen landwirtschaftlichen Großbetrieben in den Regionen von Gangelt und Bevergern durch die Jahrhunderte bewegte.
Mein Großvater mütterlicherseits hat da viel geforscht und auch für die Erhaltung der Werte aus der Familie gesorgt.
Ich werde niemals vergessen als ich mit meiner Mutter und mit Großmutter als junger Mann in dieser Gegend einen großen Familienbetrieb besuchte und herzlich vom Betriebsleiter empfangen wurde. Ihm war bekannt ,dass ich Landwirtschaft studieren wollte und war sehr herzlich zu uns – wir kannten uns noch nicht persönlich.
Und das Gespräch zeigte mir auf was die Kirche in den Zeiten des letzten Jahrhunderts, gerade am Anfang, noch für eine Macht auf dem Land hatte. Was war geschehen.? Die Mutter dieses Landwirts lag im Sterben. Und natürlich kam der Pfarrer des Ortes um die heiligen Medikamente zu spenden. Und als er wieder den Hof verließ hatte er anstelle der Sterbesakramente die Unterschrift der Mutter des Betriebsleiters, dass die Kirche diesen Hof nach dem Tode überschrieben bekommen sollte. Und die Kirche bekam den Hof und der Sohn der Eigentümerin wurde zeitlebens Pächter der Kirche. Nix mehr Eigentum für ihn.
Es hat sich nicht mehr so ergeben dass wir nach dem Tode der Vorgeneration noch engeren Kontakte zu diesen Gehöften und zu der Landschaft halten konnten. Ein Stammbaum zeigt die mütterliche Seite meiner Familie bis noch Anfang des
16. Jahrhunderts. Mein Großvater hat einen Mann aus unserer Familie mit lateinischem Text über all die Zeit gerettet. Er steht wegen meiner geringen Deckenhöhe beim Fernsehen ganz in meiner Nähe auf dem Boden und bekommt alles aktuell mit.-
Da bin ich beim nächsten Punkt – wieder Familiengeschickte- aber aktueller und morgen im Fernsehen ganz aktuell wenn jemand den Wilsberg im Zweiten sehen möchte.
Also ich wurde durch die Presse informiert dass dieser Krimi wohl nicht in Münster spielen wird sondern in Bergerhausen.- Blatzheim.
Und damit komme ich zur nächsten Story meiner Familie.
Der mir noch bekannte Teil der Familie meiner Großmutter kommt aus Ort Blatzheim- heute wohl genannt Bergerhausen-Blatzheim. Und der Krimi von Wilsberg soll sich u.a. auf der Wasserburg abspielen auf der ich aufgewachsen bin. Zur Geschichte nur so viel zum Verständnis. Meine Urgroßeltern hatten im Kölner Raum auch wieder einzelne Gehöfte im Eigentum. Und die wurden auch durch Familienmitglieder bewirtschaftet soweit sie in der Landwirtschaft arbeiteten. Im weitesten Sinne denn mein Urgroßvater ritt morgens über die Felder, grüßte seine Arbeiter und genoss wohl auch sein Leben. Die Frauen waren in der Generation immer noch die Starken was die Arbeit betraf. Meine Großmutter, eine der vier Töchter, erzählte mir immer mit einem Lachen dass ihre Mutter morgens die Brote für die Arbeiter auf dem Feld schmierte, und wenn die Arbeit getan war hatte sie mehr Butter im Topf als vor Beginn der Schmieraktion.
Die Familie lebte auf dem Michelshof in Blatzheim, von wo aus sich die Töchter vier an der Zahl durch Heirat verteilt hatten. Meine Großmutter heiratete den Richter Pick, der in Kerpen Richter war und den die Urgroßeltern sehr passend für ihre gerade mal 20 jährige Tochter fanden. Mein Großvater, Anfang 40 , war auch schon viel durch die Welt gereist, ich sah bei Freunden Fotos wo er um 1900 schon vor den Pyramiden in Ägypten fotografiert worden war. Nach seiner Heirat zogen die Großeltern nach Bonn in ein wunderschönes Haus in der Stadt, das mein Großvater mit Schätzen füllte. Vor allem sammelte er niederländische Malerei und wunderschönen Ausführungen. Mehr als 40 Werke wurden bei einem Einbruch im Hause meiner Eltern in Düsseldorf Anfang der 70er Jahre gestohlen. Alles weg.
Zurück zur Familie mütterlicherseits und dem Krimi morgen. Meine Urgroßeltern hatten zwei Wasserburgen in ihrem Eigentum, die Wasserburg in Blatzheim und eine weitere Wasserburg in Bodenheim im Kreis Euskirchen.
Meine Großmutter wurde von ihrer Schwester bei Beginn des Krieges gebeten die Verwaltung der Burg Blatzheim zu übernehmen. Mein Großvater war in Rente und sorgte sich so sehr um die Eulen dort. Habe gehört dass er den Kindern im Dorf für Mäuse kleines Geld gegeben haben soll damit die Eulen in den Türmen ausreichend Futter bekamen.
Es gibt heute noch eine Reihe Fotos auf denen ich mit Großvater oder mit meiner Kinderschwester Gertrud auf den Wiesen um den Burggraben zu sehen bin.
Und ich verlebte eine tolle Zeit dort. Wenn ich darüber schreibe wird alles wieder so lebendig. Morgens wurden die Pferde angespannt, tagsüber war ich mit Freunden aus dem Ort unterwegs. Einmal bin ich fast im Burggraben ertrunken.
Woran ich mich so plastisch erinnere war die Nacht als die Amerikaner über die vorbeiführende Straße Düren-Köln an der Burg vorbeimarschierten. Und ich guckte die ganze Zeit neugierig aus dem Fenster, die Kinderschwester sorgte dafür dass ich nicht aus der Höhe in die Tiefe abflog.
Und morgens immer noch die Soldaten. Und wir Kinder vom Dorf bekamen Schokolade.
Noch vieles könnte ich erwähnen. Da die Burg ja schon Jahrhunderte bestand und viele wertvolle Sachen dort verwahrt wurden, hat die Familie das Porzellan aus der Zeit von Napoleon im großen Garten der Burg gegenüber der Straße vergraben lassen. Und was hat sich ergeben? Die Amerikaner haben dort ihren Parkplatz da am Ortseingang eingerichtet. Was für ein Schaden an diesem wunderschönen Geschirr. Die Reste stehen jetzt noch bei mir – aber alles etwas lädiert. Nur die große wunderschöne rote Tischdecke an der schon Napoleon gesessen haben soll wird bei mir zu festlichen Andenken auf den Tisch gelegt.
Ich denke die Burg Blatzheim ist noch im Familienbesitz, aber die Zweige haben sich ja in den Jahren voll auseinander entwickelt. Meine Tochter wird mit mir in einigen Wochen mal dorthin fahren und auch den Friedhof dort besuchen. Ich habe da ja noch einiges an Namen in Erinnerung. Und ich freue mich auf morgen Abend wenn ich mich mal mit Wilsberg in der Burg Blatzheim bewegen werde. Ich habe noch so viele uralte Schriftstücke aus meiner Familie – nur das Tagesgeschäft lasst mir da keine Zeit zu.
Und kurz zur bisherigen Woche.
Am Montag kam unser Fensterputzer – zwei Tage später kam der Sahara-Regen. Nutzlose Investition.
Und am Dienstag längerer Termin bei der Kieferchirurgie auf der Königsallee. Tolle Einrichtung. Ab Anfang Juni werden bei mir mal wieder mit hohem Aufwand meine Beißer auf Vordermann gebracht. Und meine Kasse wird trotz meines so hohen monatlichen Beitrags nichts dazu tun. Hoffe auf meine Zusatzversicherung.
Wie ich mir vorgenommen hatte, Karfreitag ist für mich der Tag der Besinnung – das habt Ihr nun miterlebt. Und ab morgen geht es dann noch mal richtig rund. Ich bekomme Hilfe für die Terrasse, dann versuche ich noch mal verbindlich rauszubekommen ob mein Cov. Pass für die Einreise auf Ibiza ausreicht und Sonntag gegen spätem Vormittag hat meine Tochter im Garten zum Osterfrühstück eingeladen. Und bei der Gelegenheit werde ich meine Hilfe Ulla mit einer Gehaltserhöhung überraschen. Ihr möchte ich damit eine Anerkennung für ihren Einsatz seit Jahren ausdrücken. Sie kann Ostern nicht nach Hause nach Polen da sie Weihnachten dort war und ihr der Aufwand dann doch zu hoch ist.
Also Ihr Lieben, alle guten Wünsche für die anstehenden Tage. Nicht so viel nachdenken, einfach mal genießen.
Manfred





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