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Wer keine Falten hat , hat nicht gelebt.
Sonntagmittag, kurz nach Eins – eigentlich Zeit für ein Nickerchen aber ich möchte meinen Blog schreiben- das trübe Wetter macht
Lust dazu denn draußen muss man jetzt nicht die Runde drehen.
Vorweg erst mal – mir geht es gut nachdem ich einen stressigen Wochenbeginn hatte, mich dann aber strikt beobachtet und so gut es ging in mein schönes Zuhause in Oberkassel zurückgezogen habe.
Montag kam der Fensterputzer. Meine Hilfe Ulla schob die vielen beweglichen Teile unter den Fenster in die Räume, Unruhe bis zum frühen Nachmittag bei 28 Fenstern die es zu putzen galt. Gott sei Dank regnete es nicht.
Bis dann alles wieder an Ort und Stelle stand dauerte es seine Zeit. Der Tag war dem Putz gewidmet.
Und Dienstag fing ich dann an mich gaaanz ruhig in den Tag zu bewegen. Kein Problem, bei einer Mieterin war die Heizung im Bad ausgefallen, Monteur kam, nicht zu reparieren . Sollte ich mich über die Euro 900,– plus MWST aufregen? Nein, denn gerade in der letzten Woche war in der Wohnung im 2. OG der Durchlauferhitzer in der Küche nicht mehr arbeitswillig. Ausgetauscht, ich warte noch auf die Rechnung.
Am Dienstag wurde mein Freund Bernd nun auch 81 Jahre, er versucht mich schon seit Jahren einzuholen. Nee. geht nicht aber er kann es ja noch ein paar Jahre versuchen. Und was für ein Glück . Zur Kostenbeteiligung habe ich in der Lotterie Euro 90.– gewonnen.
Am Donnerstag dann Termin in der Kiefernchirurgie auf der Königsallee.
Meine Tochter hatte angeboten mich dorthin zu fahren. Meine Güte was war auf den Straßen noch um 9 Uhr los. Polizei in mehrfachem Einsatz mit Alarm, es war wohl in einem der Rheintunnel ein Unfall passiert. Wir haben versucht über Umwege auf die Kö zu kommen. Und meine Tochter fährt super Auto. Wir haben es geschafft, ich kam mit 5 Minuten Verspätung an und konnte mich noch eine Weile im Wartezimmer erholen.
Nach der Datenaufnahme wurde mir erklärt was mich alles erwartet. Da hatte ich mir mal in Berlin eine Brücke beim Brötchenessen rausgebrochen und jetzt alles neu. Ich hätte noch am Nachmittag operiert werden können. Es war ein Patient ausgefallen. Nein, ich komme wie jetzt Montag und lege mich auf die Bank. Und wie ging es mit dem Rückweg? Raus aus der Klinik, 100 m auf der Kö nach rechts, rein in die U-Bahn und in noch nicht 10 Minuten stieg ich vor meinem Haus in Oberkassel aus. Morgen hin und zurück die U-Bahn wenn auch zurück mit geschwollener Backe.
Glaubt nicht dass der Donnerstag vorbei war. Ich hatte im 2. Schlafzimmer eine quasi neue Matratze, vielleicht 2x drauf geschlafen. Und ich brauche eine harte Unterlage. Macht nichts sagte meine Tochter, rein in ebay. Hatte vor ein paar Monaten 300,– Euro gekostet, wollte jetzt 65,– Euro haben. Die Nachfrage setzte sofort ein – später mehr dazu.
Und ich hatte seit Jahren einen Saarinen-Esstisch. Ganz selten in Marmor schwarz. Steht seit ich hier wohne ungenutzt im oberen Fernsehraum. Wunderschön aber überflüssig. Rein in ebay, Anruf aus England und aus Hamburg in den ersten 30 Minuten. Der Tisch wird morgen von einer vom Käufer beauftragten Spediteur abgeholt und geht nach Hamburg. Die Käuferin freut sich so sehr, sie hat schon mehrmals mit meiner Tochter gesprochen und wissen lassen wie sehr sie sich freue.
PS die Lampe auf dem Bild ist noch zu haben 🙂 (Anm. d. Red.)
Am frühen Nachmittag bin ich 2 x zu Fuß nach Aldi. Den Weg nehme ich mir ab und zur als Trainingsstrecke. Warum 2 x? Da standen ganz verloren fünf kleine Kakteen als Restposten in der Auslage. Stück Euro 1,49 – und ich musste mit dem von mir nicht geliebten Lastenroller für die Alten fahren, aber die Kleinen mussten ja zu mir nach Hause. Und ich wollte mich nicht pieksen lassen. Ich habe hier vor mir ein Fenster mit solchen kleinen Sukkulenten und Kakteen, da war noch Platz und Ulla wird sich morgen freuen wenn sie die kleine zusätzliche Mannschaft in die Pflege übernimmt.
Abends bin ich so müde ins Bett , so gegen 20 Uhr bin ich in die Kiste und 12 Stunden!!! mit einer kurzen Unterbrechung gut geschlafen. Und das hat dazu geführt ,dass ich immer mehr Ruhe bei mir verspüre und vor allem mein Zuhause, mein Haus mit den netten neuen jungen Mietern genieße und zwischendurch mal wieder zum Lesen komme.
Jetzt kommt der Freitag, von den Bewerbern für die Matratze hatte sich ein Mann angemeldet. Er kam pünktlich, nett und ich habe ihn zur Matratze hochgeführt in das obere Stockwerk in meiner Wohnung. Er hat die Liegeprobe gemacht und jetzt ging es darum wie bekommen wir das große Teil über die steile Treppe, durch den unteren Wohnungsteil bis zum Aufzug. Gut war dass der Kunde so ein Zugband mitgebracht hatte was aber so eigentlich keine Lust hatte seinen Dienst zu übernehmen. Aber wir haben es geschafft.
Und bis zum Aufzug hat der Kunde die Matratze gut runter bekommen und ist dann wieder rauf zu mir um zu zahlen.
” Die Matratze ist für unseren Sohn – weg von Mamas Tisch” lachte er. Und wir kamen in eine Unterhaltung die mir so gut getan hat. Er erzählte von seinem Beruf als Eisenwerker bei Mannesmann, 45 Jahre malocht, jetzt glücklich in Rente und richtig zufrieden mit seinem Leben. Er genießt nach den harten Arbeitsjahren jetzt jede Minute. Was hören wir in der Regel wenn wir mit jüngeren Leuten sprechen? Das ist nicht gut, da habe ich wirklich keine Lust zu usw. usw. Und dieser Mann hat mir gezeigt wie gut es auch mir geht obwohl ich oft mehr als sieben Stunden am Tag arbeite. Er hat mir so gut getan dass ich ihm einen sehr schönen weißen kleineren Tisch für seinen Sohn als Geschenk angeboten hatte. Dienstag wird der Tisch freudig abgeholt.
Und der gestrige verregnete Tag hat mir oder besser meinem Schreibtisch so gut getan. Von morgens 10 Uhr bis 17 Uhr den Schreibtisch bearbeitet. Was ich da alles erledigen konnte. Unglaublich. Ich kann die Tischplatte wieder teilweise sehen.
Am Abend habe ich über Arte ein tolles Programm gesehen und genossen. Wer kennt von Euch die Einzelheiten zum Nibelungenlied? Ein nächster Punkt war die Suche nach der Arche Noa und die Sintflut , und zwischendurch wurde zu König Artus gesendet.
Als ich die Kiste dann ausgemacht hatte war ich richtig informiert. Trotz all der Schule – wer weiß denn von Euch die Einzelheiten zu Brunhilde, Krimhilde und Hagen? Mir sind die Krimis nicht mehr wichtig, Gottschalk hat mich am letzten Wochenende wie weitere 14 Millionen Fernsehgucker unterhalten. Aber ich wähle immer am Abend vorher aus und bleibe meist bei Wilsberg am Mittwoch in Münster hängen.
Und der Manfred hat offensichtlich noch nicht genug am Tag zu schaffen. ?
Seit einem Jahr steht meinem Haus gegenüber ein Ladenlokal leer. Wunderbare Ecklage auf der nicht so frequentierten Seite der Luegallee. Jetzt kommt mir Anfang der Woche plötzlich die Idee ? Ob ich mal rausbekomme ob ich das Ladenlokal für Dezember mieten kann ? Leider sah ich dass man das Vermietungsschild herausgenommen hat aus dem Fenster, ab und zu ein Handwerker Aufmaße macht, aber fragen kostet ja nix. Der Eigentümer war mir nicht bekannt. Über Ecken habe ich dann die Telefonnummer bekommen. “Aber bitte nicht sagen von wem “….und wenn Sie mit ihm sprechen sagen Sie ich bin der Eigentümer von gegenüber. Da wird er erst mal nicht direkt negativ reagieren. Ich habe mir zwei Glas Wein genehmigt und die Nummer angerufen.
Wie ich das liebe ” ja” war die Meldung von der anderen Seite .Wohl ein älterer Vertretung der Gattung Mann. Und ich habe mich vorgestellt als Eigentümer von gegenüber. Gut so. Und dann habe ich die Frage gestellt ob das Ladenlokal inzwischen vermietet sei oder ob ich es für den Dezember übernehmen könnte. Er: bin gestern aus dem Urlaub zurück und weiß von nichts. Muss dann erst mal die Hausverwaltung fragen. Und ich machte weiter in dem ich ihm über meinen Plan kurz informierte. Ich habe mehr als 60 teilweise hochwertige Bilder auf dem Boden stehen da meine Deckenhöhe nicht für alle ausreicht. Und ich würde gern im Dezember in dem Laden eine Weihnachtsgalerie einrichten, das würde dieser Straßenseite mal einen tollen Ruck geben, viele Freunde haben sich zum Besuch jetzt schon eingeladen, es würde eine richtig gute Ecke in unserem Bereich geben. Und als ich das gesagt hatte war der Eigentümer von gegenüber ganz anders. Er sammele auch Bilder und er fände meine Idee total gut. Er wolle mit der Verwaltung sprechen und ich könne ihn Sonntag, also heute anrufen. Das mache ich dann etwas später nach zwei Glas Wein. Wie ich dass im positiven Falle schaffen soll das weiß nur der liebe Gott. Meine Tochter hilft hier unten im Geschäft zum Weihnachtsgeschäft und kam gestern müde aber total begeistert nach Hause. Lumi wird mittags in den Garten gelassen und freute sich so als Frauchen dann um 16 Uhr mit ihm eine lange Runde am Rhein drehen konnte.
Jetzt war das erst mal genug. Drückt mir die Daumen für morgen mit den Zähnen, und für das Gespräch gleich “von Eigentümer zu Eigentümer”.
Was eine herrliche Ruhe heute wieder an diesem Sonntag in Oberkassel.
Manfred





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