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Wer hilft, dem wird geholfen
Guten Tag aus dem verregneten Sonntag in Düsseldorf.
Zwei Bemerkungen zum Eingang. Wie das im Betreff genannte Helfen ist mir jetzt auch passiert da ich immer wieder mit der Haut der Hände Probleme habe. Linker Zeigefinger gestern angeritzt, tut weh aber ich möchte meinen Blog für heute schreiben. Und da das mit den Händen auch beim Schleppen nicht so einfach ist habe ich gestern Hilfe bei Einkauf bekommen. Dazu später mehr.
Die zurückliegende Woche hat mit Schmerzen und Freude am Montag angefangen.
Um 10.15 Uhr lag ich in der Kiefernchirurgie auf der Königsallee auf der Liege, wollte gerade schon Bahre schreiben. Nein, ich war wohl einer der ersten Patienten und wusste ja was auf mich zukam. Alles sehr professionell. Zwei Helferinnen machten mich für den Eingriff fertig. Dann kam der Arzt den ich ja noch nicht kannte. Kommt rein, ” hier ist aber kalt” zu den Helferinnen , ” bringt mir mal nen Hammer und ne Zange nach hier” . Und eine junge Helferin kam mit Zange und Hammer. ” der ist aber klein” der Kommentar und ich verfolgte das Schauspiel . Der sympathische älterer Arzt haute auf den Heizkörper, Schlag auf Schlag, drehte mit der Zange und ” jetzt ist das Ventil wieder bei der Arbeit ” drehte sich dann ohne Hammer und Zange zu mir um und begrüßte mich salopp und dann gings los. Auch bei mir brauchte er eine Zange nachdem ich zwei Spritzen bekommen hatte. Eine reichte nicht. Über das Aufbrechen des Unterkiefers keine Darstellung hier. Das tat weh und ich merke auch nach der Woche noch dass daran gearbeitet wurde. Am Dienstag habe ich die Nachkontrolle. Und das Ganze muss jetzt erst einmal verheilen ehe über Implantat zu sprechen ist.
Und statt mit Taxe bin ich schnell nach Hause gekommen. Bei so guten Verbindungen unter der Stadt und den über den Rhein und schon zu Hause. Und das für 2.90 Euro. Das die Taxen so klagen ist nicht zu verwundern.
Zu Hause angekommen war ich nicht alleine denn Ulla arbeitet ja montags bei mir und sie wurde anders eingesetzt als normal. Warum? Im Zuge meines Aufräumens im Hause hatte ich auf Vorschlag meiner Tochter einen schwarzen Saarinen- Tisch, der schon
seit meinem Umzug aus Meerbusch in meinem Fernsehraum ohne Einsatz war, bei ebay inseriert. Ich konnte es kaum glauben, nach einer halben Stunde war er nach Hamburg zu einem guten Preis verkauft. Meine Tochter hatte den Kontakt zu einer jungen Familie, die Mutter freute sich so sehr dass sie noch am gleichen Tag bezahlte, einen Transporteuer beauftragte den Tisch hier bei mir abzuholen. Auch den Transport zahlte sie und die Männer kamen wie verabredet im Laufe des Montag. Super organisiert, ich musste mich nicht um den Transport hier über die schmale Treppe kümmern, die Tischplatte in Marmor mit 1.50 Durchmesser schraubten sie ab und ruck zuck war das gute Stück auf dem Weg nach Hamburg. Am nächsten Tag postete die Käuferin ganz begeistert ein Foto von dem guten Stück in ihrer Wohnung mit begeistertem Kommentar.
Wie schon seit Jahren zu erkennen, Antikmöbel haben stark ihren Wert verloren. Und der Markt ist voll davon. Der jüngere Mensch liebt Einzelstücke aus den 60 er Jahren, die damals auch schon recht teuer waren. Unsere Eltern lebten meist in Erbstücken, die sie übernahmen und darin lebten bis sie verstarben. Ich hatte das Glück, dass ich mich schon früh diesem Einfluss entziehen konnte und kaufte mir für meine erste Wohnung in Düsseldorf bei Asko damals führend zwei kleine rote Holzsofas mit losen Kissen in weiss mit schwarzem Hahnentritt. Ein Hammer für die konservative Familie. Natürlich verband ich diese Gruppe mit z.B. Lampen wie Pippistrello, von denen ich beide heute noch in meinem Büro stehen und leuchten habe.
Joe Colombos ” Elda” Chair mit seinen skulpturalen Qualitäten in weiss ist der Blickfang in meinem Wohnraum in Berlin. Auch er verbindet das Alte mit dem Neuen in meinen Lebensbereichen. Und ich suche für meinen Wohnbereich eine größere Tischlampe Tassi die ich in verschiedenen Ausführungen im Internet kaufen kann. Aber ich fand nur ein Original aus den 70 er Jahren. Wunderschön, von einem jungen Mann in Würzburg angeboten der umziehen wird und das gute Stück verkaufen möchte. Aber der Käufer kann sie vor Ort ansehen, kaufen und mitnehmen. Also Versand aufgeschlossen. Das gute Stück im Original kostet rd.
1.000,– Euro, die Kopien liegen immerhin auch noch bei 750,- Euro. Werde ich mir im Hinblick auf die Zahlungen zum Jahresende nicht leisten. Eine eine Lampe aus meinem Bestand muss als Ersatz her.
Wie ich schon schrieb arbeitet meine Tochter jetzt stundenweise im Weihnachtsgeschäft unten in meinem Hause als Aushilfe. Sie ist ganz begeistert über ihre Arbeit aber Hund Lumi ist die persönliche Unterhaltung gewöhnt. Ich hatte ihn dann am Mittwoch ab mittags zu Gast. Damit war mein Einsatz im Büro verloren. Der kleine Mann will spielen, Aufmerksamkeit für ihn muss sein, als er dann abgeholt wurde war ich auch ganz schön erschlagen. Und er hatte einen unterhaltsamen Nachmittag bei dem da oben.
Und mein Kopf war voll von dem Plan ´, das seit einem Jahr leerstehende Geschäft gegenüber für den Dezember anzumieten um dort meine Bilder, Porzellane , Bilderrahmen und mehr auszustellen und auch zu verkaufen. Am Mittwoch habe ich denn den Hauseigentümer angerufen und nach seiner Entscheidung gefragt. Und er hat ja gesagt. Meine Freunde und Bekannten hier aus Oberkassel, die von meinem Plan wussten, fanden es super. Ich hatte auch Hilfskräfte die mit anpacken wollten. Und ich hatte dem Vermieter des Geschäftes nicht mit Hurra ja gesagt denn ich wollte darüber schlafen. Und ich habe darüber geschlafen. In der Nacht wurde ich gegen vier Uhr wach und fing an nachzudenken. Und bis zum Morgen hatte ich die Entscheidung für mich getroffen.
Ich mache das Geschäft nicht auf. Warum? Vor allem die verrückten Aussichten mit Corona. Ich stellte mir vor mit mindestens einem Tag Umzug über die Straße, einrichten ect Und dann kommt der Log Down. Nur noch Apotheken und Supermärkte für die tägliche Versorgung und ich sitze auf den Sachen und keiner darf kommen. Miete, Nebenkosten ect. sind natürlich fällig.
Meine zweite gute Entscheidung in diesem Jahr. Zuerst mein Rückzug bei der Versteigerung der beiden Lokales auf Ibiza, sie sind immer noch auf dem Markt und die Käuferin muss warten auf die nächste Versteigerung der beiden Teile mit einem geringeren Limit was aber immer noch höher ist was sie geboten hat. Dann kommt die dritte Versteigerung und dabei wird es wohl kein Limit mehr geben.
Ich habe bei meinem letzten Aufenthalt so unter der Baustelle nervlich gelitten dass ich erst Mitte Januar 22 wieder rüber fliegen werde um den Verkauf der ersten Wohnung mit Hilfe meiner Freunde auf dem Markt zu präsentieren. Stattdessen will ich noch vor Weihnachten meine Freunde in Berlin besuchen. Ich vermisse sie sehr. –
Und am Freitag folgte mir meine gute Freundin auf Ibiza in den Kreis der 80er. Was haben wir am Telefon gelacht als ich ihr gratulierte. Margot ist wie ich immer noch auf den Beinen. Sie ist die ,die die so leckere Marmelade kocht und für die ich immer den Koffer kleiner leerer Marmeladen-Gläser mitschleppe wenn ich rüber fliege. Ich habe mal überschlagen, erste Kontakte auf dem Flohmarkt vor einem Vierteljahrhundert, und wir haben so viel gelacht in der Zeit. Wenn meine Freunde aus Deutschland auf der Insel sind gehen wir meist gemeinsam in Gertrudis essen. Wieder hat es jemand geschafft mit klarem Kopf und Verstand in den Kreis der 80er zu gelangen.
Wenn ich so die augenblickliche Lage in der gesamten Welt betrachte – wer weiß, wie sie in 20 oder 30 Jahren aussieht. ich werde dann in meinem Friedenswald in der Urne schlummern und hoffen, dass mich der Starkregen nicht aus der Erde schwemmt.
Und gestern, am Samstag hatte ich vor mit dem großen Wagen zu Ikea zu fahren. Die traditionelle Kaffeerunde in Köln hatte ich abgesagt. Bei dem Wetter kein Vergnügen. Und der Samstag zeigte was ich als Überschrift ausgedrückt habe.
Den Morgen brauchte ich für mich und meinen Schreibtisch. Ich bat meinen Freund Mo ob er mir am Nachmittag helfen könne da ich zu Ikea wolle. So ab 16 Uhr. Ja, na klar, ich komme. Er kam pünktlich. Hatte sogar einen Parkplatz nach mehreren Runden gefunden.
Und los gings zu meinem Wagen in der Tiefgarage. Der Gute sprang auch sofort an. Ich bat Mo zu fahren. Er liebt diesen Wagen und wir fuhren durch das nieselige Wetter nach Kaarst zu Ikea. Donnerwetter, die Parkplätze alle so gut wie besetzt. Aber wir bekamen einen und setzten uns in Marsch zum Eingang. Mein Gott wie viele Leute gegen 17 Uhr auf Einkaufsbummel. Natürlich Mama, Papa, Oma und die drei Enkel, so war die Mischung und es war schwierig etwas schneller durchzukommen. Denn wir wollten ja – Empfehlung von Ulla, zur Blumenabteilung. Sie weiß von anderen Haushalten wie qualitativ die Blumen bei Ikea auch zu guten Preisen angeboten werden. Tatsächlich ein Treffer. Mit zwei großen Töpfen Grünpflanzen und einer Anthurie mit vielen Blüten sind wir dann zur Kasse. Und alles passte unter Ausnutzung der Rücksitze in den Wagen. Der Eingangsanzeiger zeigte 1006 Besucher auf.
Wir fuhren los. Mo fuhr auch wie selbstverständlich zurück. Beim Anfahren fragte er mich ” fahren wir noch bei Aldi vorbei”? Da fahren wir freitags oder samstags ab und zu vorbei um den Bestand aufzustocken. Nein, ich habe genug zu Hause. Und nach zehn Minuten doch, lass uns doch bei Aldi halten. Liegt ja auf dem Weg. Auch da war es noch richtig voll. Aber ich habe zugeschlagen. Erst mal die Wasserflaschen die ich so mag. Dann meinen Lieblingsweißwein, wie viele Flaschen? Pack mal zwölf ein, dann zum Regal mit den Suppen. Ich liebe die Gulaschsuppe, und dann die Thai Suppe, usw. Für mich sind diese Suppen oft ein Mittagessen. Und so lecker und so preiswert. Wir schafften alles in den Wagen. Und jetzt kann ich sagen – wenn ich anderen helfe dann wird auch mir bei Bedarf geholfen. Wir fanden einen Parkplatz hier vor dem Hause und Mo schleppte die Kisten und Pflanzen usw. mit voller Kraft in den Hausflur vor den Aufzug. Er meckerte mich an als ich anfing den Aufzug zu beladen. Also trat ich gern von dieser Aufgabe zurück und fuhr zur Wohnung hoch. In kurzer Zeit war alles verstaut. Sogar die Pflanzen stehen jetzt im Obergeschoss und Ulla wird sich morgen freuen. Sicher mehr als über die Bügelwäsche die in Körben auf sie wartet.
Mal sehen was sich heute im TV lohnt. Ich hatte jetzt bei Arte wieder einen so interessanten Bericht über den letzten russischen Herrscher und seiner Familie gesehen. Und schon kommen die Erinnerungen hoch. Meine zwei Reisen mit der Eisenbahn , meine beiden Fahrten über den Baikalsee. Da war eine Frau mit ihrer Tochter aus Deutschland auf dem Boot – sehr nette Leute , die Mutter war auch so um die 80 Jahre. Mensch dachte ich, ich erinnere mich genau, dass die sich das in diesem Alter noch antut. Ich was so um die 50 und fand die 80 nach meiner damaligen Meinung kaum lebenswert. Und jetzt ? Gebt mir ein Ticket und ich fahre wieder lost. Aber nein, nicht so schnell, wir haben ja Corona. Vor Wochen schon hatte ich für morgen Mittag einen Tisch bei Muggel bestellt um dort mit meinen Kollegen der Bank , machen wir schon seit Jahrzehnten immer wo anders, zu Mittag zu essen. Heute kam die Nachricht von Karin dass sie und ihr Mann nicht kommen können. Sie haben wohl eine große Reise über Weihnachten gebucht und wollen keine Versammlung mehr besuchen aus Angst vor einer Ansteckung und dann ging diese Reise flöten. So ändert sich unser Leben total,
Der Dezember wird mein Monat mit einem totalen Check up und der Booster- Impfung – hoffe auf gute Ergebnisse.
Mein Zeigefinger links hat mitgespielt, gleich darf er sich ausruhen. Bleibt bitte gesund.
Manfred





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