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Wahlsonntag – hoffe, ihr habt alle gewählt!
Der sonnige Morgen hat hier in Oberkassel dazu geführt dass sich viele Bekannte und Nachbarn auf der Straße trafen auf dem Weg zu den Wahllokalen. Gerade meine Tochter traf auf doch einige Bekannte die mit ihren Hunden auf dem Weg zur Wahl waren. Das Wetter spielte mit, die Sonne schien, deshalb war auf der Straße eine gute Stimmung mit viel Hallo und vielem Schwanzwedel bei den Hunden – Lumi war auch begeistert und schloss sich Verena und mir an als wir uns nach der Wahl mit Blick auf das Wetter kurzfristig entschlossen im Cafe France zu Mittag zu essen. Und schnell einen leerwerdenden Tisch besetzt und einen Sonnenschirm geordert. Das ist jetzt vorbei, der Himmel bedeckt, Regentropfen zieren die Scheiben im Büro.
Die Woche war wieder eng mit Arbeit und Überraschungen belegt.
Am Montag hatte meine Freundin Daniela auf Ibiza Geburtstag, Mensch, vor einem Jahr hatten wir herrlich in einem tollen Hotel gefeiert. Da wird mir wieder bewusst wie mir die Zeit davon läuft.
Mittwoch traf ich nach langer Zeit meine Freundin Elke wieder, die mich nachträglich zu ihrem Geburtstag ins Muggel eingeladen hatte. Was war das wieder voll am Abend, gut dass ich vor Wochen schon reserviert hatte. Elke ist auch eine beruflich sehr erfolgreiche Frau, die auch ähnlich tickt wie ich und mich versteht. Im Moment ist sie für drei oder vier Tage in ihrer kleinen Wohnung in Perugia – und genießt das Wochenende auf ihrem kleinen Balkon mit dem Blick auf die Altstadt, heute morgen konnte ich daran über Handy teilhaben.
Meine Tage verbringe und verbrachte ich im Büro wo ich meinen Aktenbestand aktualisiere mit gedruckter Aktenbeschriftung und mit Einsatz von Verena damit, wenn ich mal ausfalle, sie den großen Rahmen versteht. Und das wird noch länger dauern da mein Aktenbestand die eine Seite der Arbeiten verlangt, die weitere Seite sind der Einsatz der neuen Mieter mit den aktuellen Daten an Briefkästen und Haustürklingel. Das macht Verena super.
Und jetzt kommt der nächste und zweite Teil der Woche der uns, das heißt meine Tochter und einen Teil meiner Familie total aufgeregt hat und bis heute noch beschäftigt und auch noch in Zukunft für viel Aufregung sorgen wird. Warum ?
Ich habe im Zuge der Büroarbeiten am Mittwoch eine der vielen Kisten geöffnet um den Inhalt auszusortieren. Und in der Kiste lagen ungeordnet Kuverts und Fotos. Und ich dachte – mein Gott was für eine Menge Fotos, Briefe, Todesanzeigen und einiges mehr. Verena, die inzwischen im Büro erschienen war um mir bei der Neubeschriftung maschinell bei den Akten zu helfen war total begeistert. Man muss dabei erkennen dass wir keinen sonderlich starken Familienverbund haben. Wir wohnen zwar in Düsseldorf aber auf Distanz. Ich habe zwei Schwestern, eine aus der ersten Ehe meiner Mutter aus der ich auch stamme, wir haben seit Jahrzehnten keinen Kontakt. Dann habe ich meine Schwester aus der zweiten Ehe meiner Mutter, wir haben Kontakt aber sehr spärlich. Die Interessen liegen nicht so nah beieinander. Die ältere Tochter meiner zweiten Schwester, Simone und ich treffen uns häufiger da wir uns doch viel zu sagen haben wenn wir mal wieder lecker essen gehen. Die zweite Tochter habe ich nur noch als junges Mädchen in Erinnerung, aber gehört dass sie Zwillinge hat die jetzt eingeschult wurden.
Zurück zu der Fotokiste. Verena und ich nahmen uns die Zeit ganz langsam zu sortieren. Ich muss meiner Mutter zugestehen dass sie gerade die Vorfahren auf der Rückseite genannt hatte und wir so langsam eine Teilung für einen späteren Stammbaum vornehmen konnten. Meine Vorstellung war meiner Schwester aus zweiter Ehe die Fotos von ihrer Linie zukommen zu lassen, die Fotos die meine Schwester aus erster Ehe berühren werde ich per Post in den nächsten Tagen in den Briefkasten stecken.
Um nicht den Rahmen zu sprengen fand ich die Fotos meiner Urgroßeltern, sehr ernst und sichtlich vom Fotografen gut getroffen. Wie früher versehen mit dem Signum des Fotografen und der Jahreszahl. Fotografiert in 1934 wirkte meine Urgroßmutter sehr ernst, mein Urgroßvater wie es seinem Stand zustand mit stolzem Blick als Herrscher eines großen landwirtschaftlichen Betriebs im Kölner Raum. Und ich konnte erzählen aus der Erinnerung was meine Großmutter, die dort als Tochter aufgewachsen war, mir immer erzählte. Ihre Mutter schmierte am frühen Morgen immer die Brote für die Arbeiter ehe sie aufs Feld fuhren. Wenn der letzte von ihnen auf dem Weg war hatte meine Urgroßmutter mehr Butter auf dem Butterteller als vor dem Schmiervorgang. Wohl hart gekratzt hatte sich die Butter durch die Brotkrümel vermehrt. Wie heißt es so richtig im Rheinland
“von nix kütt nix”.
Meine Tochter war ganz aufgeregt als sie das Foto von Ururgroßmutter sah. Sie stellte eine Fotogegenüberstellung her in der sich meine geraden Augen- und Augenbrauenzüge total ähnelten. Und das war über Generationen noch einmal noch draußen gekommen. Mechtilde, ihr Namen, sah sehr erst aus, ihr Ehemann war durch Bart und Ausrüstung nicht näher erkennbar. Eben ein Pensionär in den dreißiger Jahren, der sich mit seiner Frau in Bonn auf die Poppelsdorfer Allee in Bonn zurückgezogen hatte. In die Nähe einer seiner Töchter die in Bonn auf der Herwarthstr. mit ihrem Mann und Tochter lebte. Weitere Einzelheiten sind vielleicht in weiteren Kisten zu finden. Sie hatten sich in Blatzheim bei Köln fundiertes Eigentum geschaffen, das den später vererbt aufgeteilt wurde. Dazu gehören die Burg Blatzheim, auf der ich viel Zeit im und nach dem Krieg bei den Großeltern verbracht hatte, wo mein Großvater mit seiner Frau seinen Ruhestand verbrachte und ich oft mit Kindermädchen auf dem Hof war. Dadurch kam ich in den ersten Kontakt zur Landwirtschaft. Als die Amerikaner von Düren nach Köln durch Blatzheim in Richtung Kerpen zogen zeigte ich mich aus einem der Fenster der Burg. Die Amerikaner machten auf dem gegenüber der Burg gelegenen Garten einen Parkplatz für ihre Geschütze. Pech nur dass in dem Gartengelände der größte Teil des wunderschönen Porzellans vergraben war. Nach dem Abzug der Besatzung nur noch Fragmente des einst so tollen Porzellans. Reste davon sind bei mir verwahrt, aber kaum in Gebrauch da mir zu aufwendig ausgestattet. Gebraucht wird von mir eine Tischdecke, sehr groß , rot mit vielen Einlagen, an der Napoleon, der zeitweise auf der Burg wohnte, getafelt haben soll.
Und Verena hat das Internet aufgerufen, die Burg, aus dem Jahre 1604 , besteht heute noch mit einem guten Zustand wie die Fotos ausweisen.
Also zurück aus der Geschichte. Ich rief meine jüngere Schwester an bzw. über Handy gab ich ihr Nachricht was ich auch alles über sie und den Teil ihrer Familie gefunden hatte. Seit Jahren nicht mehr länger gesehen kam sie dann am Freitag zu mir um mit mir die Einzelheiten durchzusehen. Ich gab ihr die Fotos die sie betrafen und wir quatschten lange und in guter Laune.
Und das war noch nicht das Ende des “Famileintreffens”. Heute Morgen in der Reihe der Wahlwilligen, hinter uns ein Hallo mit
Hallo Manfred. Ich drehte mich um und wen sah ich erst mit Maske , die jüngere Tochter meiner Schwester. Seit Jahren nicht gesehen strahlte sie uns an. Und das war ein so schönes Gefühl. Irgendetwas rührt in der Geschichte meiner Familie – plötzlich trifft man sich egal aus welchem Grunde. –
Und seit dem Tode meiner Freundin Hanne, die jetzt am Vedra auf Ibiza ihre letzte Ruhe gefunden hat, bin ich sehr konzentriert mit den Gedanken beschäftigt was passiert was mit all den Sachen , die ich über Jahrzehnte in der Welt gesammelt habe. Zwischendurch tröste ich mich mit den Nachrichten …….Freddy Quinn wird morgen 90 Jahre, Marianne Koch ist jetzt 90 geworden und die Lollobrigida turnte gestern noch im Pool mit ihrem jungen Boyfriend und er und ihre Söhne sind glücklich dass es ihr gut geht. Meine Urgroßmutter hätte auch ein Lächeln besser gestanden. Andere Zeiten andere Sitten.
Und noch mal kurz zur täglichen Bewegung ohne Fotos zu sortieren. Gestern ist der letzte Mietübergang hoffentlich in diesem Jahr erfolgt. Seit 1. Juni sechs Wohnungswechsel. Aber es gibt auch Freude bei dieser doch anstrengenden Arbeit. Als ich heute Morgen mein WhatsUp öffnete als erste Meldung ” Immer wieder schön wenn man nach Hause kommt – dazu ein Foto meines aktuellen Blumenstraußes , der im Hauseingang platziert ist. “.Eine weitere Mieterin, noch nicht so lange im Haus ” Lieber Herr Jungbluth, ich erfreue mich jeden Tag über den Anblick der strahlenden Blumen im Eingang. Danke dafür.
Morgen dann mein letzter Arbeitstag hier in Düsseldorf. Am Dienstag fahre ich mit dem Zug nach Berlin. Zu einem Superpreis von 69,– Euro hin und her – mein Touareg würde sich totlachen wenn ich ihm solch einen Preisvergleich vorhalten würde. Und bei all den Baustellen nach und in Berlin. Ich freue mich auf die Zugfahrt in Ruhe und ohne Aufregung. Ein Flug wäre fast 3x teurer gewesen. Nein, ich nehme mir im Zug meine Auszeit und Zeit für die Klatschpresse zu der ich hier nicht gekommen bin. Und es stehen schon einige Einladungen an ehe ich am 5.10. dann an der Eigentümerversammlung teilnehmen werde die wohl nicht einfach sein wird. Die Idee meiner Steuerberaterin, die Wohnung zu verkaufen , habe ich verworfen. Aber ich denke daran eine der Wohnungen auf Ibiza zum Jahresende zu verkaufen. Wie froh bin ich dass ich dort nichts zugekauft habe. Die Abwicklung hakt und neue Eigentümerin erbittet meine Einschaltung wenn ich im Oktober wieder rüber fliege.
Jetzt erst mal Berlin und vor allem meine Freunde wiedersehen und drücken.zu können.-
Und zum Schluss mal etwas mit dem Frau und Mann gegen die Entwicklung von Demenz steuern können :
Mit Genuss gegen Demenz- Schokolade und Rotwein sind wegen der Flavonoide gute Helfer gegen den Verfall des Gehirns. Also gerade in der beginnenden kalten Zeit am Kamin oder so ein leckeres Glas Rotwein, oder auch zwei, etwas Schokolade knabbern ist so gesund. Dazu sollte etwas Sport getrieben werden. Da werden im Gehirn Botenstoffe ausgeschüttet die die Verknüpfungen im Gehirn fördern. Ein Schwätzen im Supermarkt, jede soziale Interaktion aktiviert den Stirnlappen. Der gehört zum Hirnareal der am schnellsten altert. Diese Feststellung ist nicht von mir sondern von einem Fachmann. Ich habe das mit dem Rotwein gern zur Kenntnis genommen. Habe also jetzt immer eine Entschuldigung. Mein Gehirn braucht Botenstoffe.
Jetzt geht es gleich an den Fernseher. Mal sehen was die uns vorstellen. Wir haben unser Bestes getan in dem wir an der Wahlurne waren. Lasst es Euch gut gehen. Demnächst aus Berlin – bei einem Glas Rotwein.
Manfred
Hab mir gerade einen herrlichen Rotwein eingeschüttet. 14,5% gegen Demenz 🙂





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