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immer wieder Sonntags…
Nach meinem guten und ruhigen Aufenthalt in Berlin ging es dann Montag, 19.Oktober , wieder zum Flughafen Tegel zurück, von dem ich meinen Flug nach Düsseldorf noch buchen konnte. Die Flugzeit gegen Mittag ist immer sehr angenehm da die Zeit fürs Frühstück und den Abwasch bleibt.
Wie all die Jahre habe ich auf die Taxe verzichtet, vielleicht ein Fehler, denn mein Gepäck war doch mit 20 kg Koffer und 10 kg Handgepäck doch recht heftig zu bewegen. Aber es war eben so und ich habe es geschafft. Mit der S-Bahn Spandau bis Bahnhof Zoo und dort in den X-Bus geklettert um bis zum Flughafen zu kommen. Als ich da durch die leeren Gänge zog kam ich mir vor als wenn ich in Istanbul wäre. Vor den Schaltern Turkish Airlines lange Schlangen, vor Düsseldorf kaum ein Gast der wartete. Das kam dann kurz vor dem Check in, aber die Maschine war sicherlich nur halb besetzt. Der Flug war ok und meine Tochter holte mich mit meinem “kleinen” Gepäck am Flughafen ab.
Während des Fluges dachte ich nur daran was wollen sie denn jetzt mit dem Gelände Tegel machen? Ich habe schon von den 120 Jahren Tegel in den letzten 50 Jahren so oft diesen Flughafen angeflogen vor allem während meiner Dienstzeit in Potsdam bei Aufbau der Investitionsbank. Ein so großes Gelände doch weit außerhalb des Zentrums. Und zum Ende Oktober ist wohl endgültig Schluss damit.
Und Schönefeld nach den langen Jahren des Aufbaus kommt nun in die absolute Negativphase. Der riesige Airport und kein Flieger in Sicht. Und jeden Tag kostet er Unsummen Geld auch wenn kein Verkehr stattfindet.
Und so kam ich zu Hause an. Auch Ulla schimpfte als sie mein Gepäck sah. Aber ich war zu Hause ohne Blessuren, ich merkte nur an den Schultern, dass ich reich bepackt aus Berlin zurück gekommen bin.
Der Blick auf den Schreibtisch zeigte mir an, dass ich doch die Menge Post in der Woche zu erledigen hatte da ich ja Samstag nach Ibiza fliegen wollte.
Am Abend nur Luft geholt, tief geatmet und noch zu allem Durcheinander sollte am Dienstagmorgen Sperrmüll abgeholt werden und Verena, Ulla und ich wuchteten die ersten Regale auf die Straße. Ich hatte mein Handy noch nicht aufgemacht – meine Mieterin Frau Ball hatte mir mitgeteilt , dass der Sperrmüll wegen Streik nicht abgeholt werden würde. Und die meisten Häuser hatten schon den Müll vor dem Haus stehen. Ich habe die Aktion für uns dann sofort gestoppt – das was schon unten war hat mein Hausmeister am nächsten Morgen abgeholt. Unser Haus war somit sperrmüllfrei 🙂
Am Dienstag habe ich mit der umfangreichen Post befasst. Die Nebenkosten-Abrechnungen für die Hausbewohner waren durch meinen Steuerberater erstellt und an mich zur Weiterverarbeitung geleitet worden. Für 16 Mietparteien wollte ich die Dinge vor meinem Abflug nach Ibiza verarbeitet haben. Die Hälfte der Mieter bekam Geld zurück, die andere Hälfte hat Nachzahlungen zu leisten. Ich habe die Post noch fertig gemacht und in die Briefkästen geworfen. Die Mieter, die Geld zurück bekommen, habe ich mit einer WhatsApp informiert. Haben die sich gefreut.
Und damit ging bei mir der Stress weiter denn ich wollte ja auch die Überweisungen durchziehen. Also habe ich in der Nacht vom 20. auf den 21. Nachtschicht gemacht, von 2 Uhr nachts bis gegen 4 Uhr morgens. Und alle Überweisungen waren geschrieben und auf den Weg gebracht. Und das Ergebnis hatte ich dann am Morgen beim Brötchenholen, wo ich einen leichten Schwächeanfall mit Schwindel zu überstehen hatte. Das hat mich im Moment doch sehr verängstigt.
Mein Hausarzt natürlich in Urlaub und ich wollte den Grund finden warum ich gekippt bin. Da hatte ich nicht mit der Kraft meiner Tochter gerechnet. Ich hatte sie informiert und sie hat sofort und sehr hartnäckig reagiert.
Wir haben gute Ärzte in Oberkassel, die ich bis auf den Ohrenarzt nicht kenne, von denen ich aber immer nur Gutes gehört hatte. Da habe ich mir für Verena die Telefonnummer von einem Hausbewohner geben lassen und an meine Tochter weiter gegeben. Sie hat sich dann in die Schlacht geworfen. Und nach langem Telefonat und Wortgefecht hatte sie erreicht, dass ich gegen 11.15 noch zu einer Untersuchung in die lange Liste der Patienten eingetragen wurde. Was für eine tolle Praxis und noch besser, was für eine tolle Ärztin. Nachdem ich etwas warten musste konnte ich mich vorstellen. Ich wurde von Kopf bis Fuß untersucht. Aber alles einschließlich Zucker uam.
Das Ergebnis war beruhigend. Mit meinem Körper im internistischen Sinne haben diese Schwindelanfälle nichts zu tun. Sie sagte mir erst einmal ich müsse meine Arbeitsleistung auf einen normalen Arbeitstag von 8 Stunden zurückfahren und mir freie Korridore schaffen. Aber, sie sagte zu den Ohrengeräuschen, ich solle mich dazu noch einmal beim Ohrenarzt vorstellen. Und das habe ich – weil ich den Ohrenarzt fast als Freund bezeichnen kann – noch am 22. und 23. Okt. erreicht. Gründliches Untersuchen – ich hatte ja schon vor längerer Zeit 2 x MRT, hat keine Veränderungen aufgezeigt. Auch da die Antwort ” tun Sie weniger”.
Am 22. Okt. hatte ich ein längeres Gespräch mit meiner neuen Steuerberaterin. Mein Steuerberater seit fast 30 Jahren geht nun in den Ruhestand und wir müssen das alles auf die neue Stelle übertragen. Das bedeutet die Lohnbuchhaltung, die Hausabrechnungen und die Grundlagen für die Steuerberatung , das heißt für Düsseldorf, für Berlin und Ibiza werden nun überführt werden.
” Das machen Sie alles bisher alleine?” wurde ich gefragt. Ja, deshalb den hohen Arbeitseinsatz, den ich ab Januar 2021 zu einem ersten Teil an meine Tochter abgeben werde. Wir beide sind der Überzeugung, dass uns das beiden gut tun wird. Verena wird den IHK Kurs der Immobilien-Verwaltung belegen und sich damit auch Grundsätzliches aneignen können. Sie wird mit mir einen Arbeitsvertrag für Teilzeit schließen, nach dem sie drei Tage in der Woche vormittags für mich und bei mir arbeitet.
Und so endlich kam nach dieser Woche, die ich so schnell nicht vergessen werde, die Reisevorplanung für Ibiza. Da habe ich viel Zeit gebraucht mir über Internet die speziellen Einreiseunterlagen für Spanien zu erstellen. Da darf keine Frage unbeantwortet bleiben. Was macht aber der Reisende, der nicht so mit dem Internet vertraut ist? Da braucht man unbedingt Hilfe. Aber ich habe das jetzt auch bei dem Flug geschafft. Mit dieser elektronischen Arbeit kommt man nach dem Lesepieps beim Eingang – unter Kontrolle – natürlich sofort in den freien Teil des Flughafens.
Auf der Treppe am Flugzeug, bevor ich runter ging zum Bus, habe ich richtig die warme Luft und die noch strahlende Sonne aufgesogen. Das war das zweite Mal seit ich Ibiza habe. Ich habe mich richtig von der Woche verabschiedet die so stressig hinter mir lag. Mein Freund Levy und seine Freundin Marilena hatten mir meine Wohnung so liebevoll zum Empfang vorbereitet. Hanne, die mit ihrem Mann vor dem Baulärm hier ums Haus nach Mallorca für ein paar Tage geflogen sind, hatte mir meinen Kühlschrank vollgepackt und draußen auf meiner Terrasse schön die Töpfe frisch bepflanzt.
Was tut es gut solche Freunde zu haben. Morgen wird es noch einmal für zwei oder drei Tage hier hoch her gehen. Großer Sperrmüll unter dem Haus wird mit Lastwagen abgefahren, und Conny, die deutsche Gärtnerin mit gutem Ruf, habe ich für den Garten engagiert damit der mal gründlich ausgeschnitten wird zur anstehenden Wintersaison. Im Sommer haben wir das umfangreiche Grün nicht angefasst damit die wenigen Vögel dort noch einen Brutplatz finden konnten.
So, das war mein Wochenrückblick. Und was ich hier empfinde ? – Corona kommt mir hier in dieser Anlage ,die quasi menschenleer ist , nicht so oft in den Sinn wie in der vollen S-Bahn in Berlin.
Haltet mir die Daumen wünscht sich
Manfred





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