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Grüsse aus Berlin…
Nur noch eine Nacht und die kurze Woche in Berlin ist wieder Vergangenheit. Was waren das für schöne Tage hier.
Dazu ein paar Anmerkungen.
Am Dienstagmittag, dem 13. Oktober, hatte ich einen Flug für Berlin bekommen, wohl einer der letzten Flüge die noch in Tegel landen konnten-. Auch am Flughafen in Düsseldorf sehr ruhig, die Maschine wurde pünktlich und gut abgefertigt.
Vielleicht ein Drittel Fluggäste waren dann in knapp 50 Minuten in Berlin. Und wohl auch das letzte Mal in Tegel gelandet, es war wie die Landung auf einem Geisterflughafen. Alles leer, gut dass ich die Verhältnisse dort kenne, also bin ich mit meinem großen Koffer losgestiefelt. Warum der große Koffer? Ich will nach und nach die Dinge aus Berlin nach Düsseldorf rüber holen, aber ich traue mich im Moment nicht mit dem Wagen in die Stadt zu kommen wegen der Unabwägbarkeiten, die sich ja immer wieder gerade nachts bei den großen Wagen einstellen. Der Touareg bleibt vorerst mal in Sicherheit. Ich brachte also meinen großen Koffer über die Flughafenflure zum BVG Schalter, der Gott sei Dank offen war und mir meine Wochenkarte verkaufte.
Raus ins Freie, doch wo standen die Busse, die mich in die Stadt bringen sollten. ? Ein Bus stand geschlossen am Straßenrand, nur wenige Touristen suchten nach Wegen vom Flughafen wegzukommen ohne eine der Taxen, die in einer riesigen Schlange auf Kunden warteten , nehmen zu müssen.
Dann kam ein Busfahrer, öffnete den einzigen Bus, stieg ein, öffnete die Türen ohne irgendeinen Hinweis. Dann ein Vermerk, dass es ein X-Bus sei und ich rein mit meinem Koffer. Nur wenige Kunden mit mir in den Wagen. Es gab keine Ansage, keinen Hinweis wohin aber ich kannte ja meinen S-Bahnhof und als der Bus da ohne Ansage hielt ich nichts wie raus.
Runter zur S-Bahn und von da aus in Richtung Treptow. Bemerkenswert die Disziplin mit den Masken, und es war gegen Mittag und die Bahn war nicht so voll wie morgens oder abends. Ich suchte mir einen Platz im Wagen wo normalerweise die Fahrräder untergebracht werden. Da saß ich dann doch recht frei mit dem dicken Koffer neben mir. Und der war recht schwer. Warum ?
Ich hatte in Düsseldorf zwei dicke Klötze Holz, die ich dort im Kamin nicht unterbringen konnte. Und da ich fast leer in die Maschine kletterte flogen die beiden Dicken mit. Was sollen die bei der Kontrolle gedacht haben? 🙂
Die Fahrt vom Flughafen zu meinem Zuhause verlief ohne Probleme. Hier in der Behringstr. angekommen habe ich erst mal mein Handgepäck nach oben gebracht. Und den das schwere Teil. Noch im Treppenhaus traf ich auf Romy, die Schwester von Wolfgang, die sich so lieb freute mich zu sehen und lud mich spontan zu Kaffee und Kuchen ein. Romy war mit ihrem Mann zu Gast in der Behringstrasse weil ihre Tochter Sabine dort auch wohnt und vor wenigen Tagen einen kleinen. Sohn bekommen hatte. Und wir alle saßen bei Wolfgang, der derzeit nicht in Berlin ist, um den großen Tisch und erzählten was sich so in der letzten Zeit getan hatte. So fing eigentlich die Woche an die ich heute die ” Woche der Freundschaften ” nennen möchte. Erst mal müde ins Bett nach diesem langen und doch mühevollem Tag.
Und dann kam der nächste Tag – schon vor Tagen verabredetes Treffen mit Bernd – wie immer in unserem Lieblingslokal Hazienda in Alt-Mariendorf. Zwei Stunden gegessen und geschwätzt, wie es so ist wenn man sich nicht so oft sieht. .Und immer wieder gibt es Neues, wir reden über gemeinsame Freunde , über Krankheiten. nicht so mein Thema, und was es so in Berlin in Sachen Covid tut. Nach der Zeit sind wir dann gemeinsam zur S-Bahn, und ich hatte Glück, mein Zug kam sofort und ganz schnell haben wir Tschüss gesagt. Ein guter Tag also.
Und der Abend war so wie ich ihn mir wünschte. Badewanne , viel Ruhe , etwas TV und dann mit viel Ruhe geschlafen.
Der nächste Tag, der 15. . da war ich mit Freundin Sabine, die an der Uni arbeitet, zum Kaffee in der Stadt verabredet. Wir hatten uns schon Jahre nicht gesehen, aber mit viel Freude wiedererkannt. Schon seit Zeiten der Wende hatten wir , ihr Mann , sie und ich , einschließlich der Freunde und Verwandten , eine enge und gute und ehrliche Freundschaft. Sabine und ihr Mann hatten nach der Wende einen kleinen Hof in Tietzow gekauft, modernisiert und von dort aus wurden immer so schöne Einladungen gestartet, gerade in der Adventszeit mit Blumengestecken und viele Freunde waren dort.- Sabine und ich sind dann ein paar Schritte gelaufen in Richtung Ku-Damm und haben dann ein kleines süßes Cafe entdeckt, wo ich den besten Kuchen seit Jahren gegessen haben. Es wird in Zukunft immer wieder meine Anlaufstelle sein wenn ich mal durch die Innenstadt bummeln möchte. Hausgemachte Kuchen, Üppiges Frühstück, Wechselnde Mittagskarte, alles so gut im
1900 Cafe Bistro in der Knesebeckstr. 76 (auf dem Foto)
War das wieder ein schönes später Nachmittag mit etwas Klatsch, mit Abstecher in die Vergangenheit – so wie wir unsere Freundschaften pflegen sollten.
Und am 16. – Tschuldigung – wieder ab nach Alt-Mariendort. Dort um 14 Uhr die Verabredung mit Wolfgang, meinen Freund aus der Malerei und Kunst. Auch er liebt dieses Restaurant was wir uns bestätigt haben nachdem wir dort mehr als zwei Stunden gesessen und erzählt haben. Warum immer wieder diesen Ort? Großzügige Räume, mit viel Glas und Luft im Außenbreich, man fühlt sich einfach wohl. Und Küche, kaum zu glauben, seit Jahren das Mittagessen, vier zur Auswahl mit Suppe, Hauptgericht und Nachtisch für Euro 8.90. Alleine die Gulaschsuppe liebe ich schon sehr. Und auch wieder viel erzählt, Erinnerungen an meinen 75. Geburtstag mit den vielen Freunden, und was sich jetzt so tut im Geschäft und auf den Märkten. Und wieder so ein Freundschaftstag – den wir wie wir feststellen , so gut tut.
Am 17. war ich dann mit Freundin Katrin hier bei mit zu Hause zum Kaffee und Weinchen verabredet. Auch wir haben uns seit Monaten nicht gesehen und wir freuten uns auf unser Treffen hier bei mir . Und dann kam am Morgen Katrin durch die Leitung und stellte mir die Frage ob wir es wagen sollten uns bei mir zu treffen. Grund war der Umstand, dass bei ihr in der Nähe ein Kollege positiv getestet worden ist. Und auch ihr Freund hat durch seine Arbeit immer wieder wenn auch nicht nachweislich Kunden um sich die ggf. positiv sein könnten. Wir haben die Angelegenheit durchdiskutiert und wir sind dann zu dem Entschluss gekommen, dass wir unser Treffen verschieben sollten. Ein Grund natürlich auch dass ich schon in der kommenden Woche nach Ibiza fliegen werde und dort dann wie auch morgen schon wieder Teste machen muss. Positiv getestet würde meine Planung für die nächsten Wochen total auf den Kopf stellen. Und die erste Woche auf Ibiza habe ich jeden Tag Termine, fest vereinbart, und die Ausführung hängt von meiner Anwesenheit vor Ort ab.
Apropos Fliegen: Den Hin- und Rückflug hatte ich schon vor Wochen gebucht und auch die Bestätigung in Händen. Vor zwei Wochen wurde dann mein Rückflug einfach annuliert.
Mein Anruf beim Service-Center hatte Erfolg. Zwar zwei Wochen später wurde mir ein Flug bestätigt – schriftlich und alles ok.
Jetzt sah ich vorgestern auf meinem Handy eine Nachricht von EuroWings. Die nächste Annulierung. Und wieder mein Anruf – wie komme ich zurück von der Insel? Nee – Rückflüge gibt es überhaupt nicht mehr in diesem Jahr. Donnerwetter. Ich hätte die ganze Sache stoppen können, aber die Termine stehen und ich bin da der deutsche Stier, ich will Vereinbarungen einhalten. Und was würde sein wenn ich meine Technik nicht bei mir hätte. Tom hatte mir einen Anbieter mitgeteilt und ich sofort an den heran und in 10 Minuten hatte ich einen Rückflug wie ich ihn wollte. Jetzt mit Linie über Madrid, aber ich muss ja mal wieder zu meinen Aufgaben in Düsseldorf.
Und meine Aufgaben hier in Berlin werde ich mit Vollmachten an meinen Freund Dieter übertragen.
Am 2. November d.J. findet hier die jährliche Eigentümerversammlung statt. Auch alles so schwierig geworden. Sonst waren diese Versammlungen im Laufe des Mai gelaufen. Auch hier wird auf Covid 19 verwiesen. Mitarbeiter krank, Mitarbeiter ausgeschieden, überall dieses Gerede. Wir haben auf Ibiza die Versammlung mit Personen gut und sicher über die Bühne gebracht. Ich hatte mich verweigert solch eine Versammlung über Video zu führen. Und das hat dann auch gut hingehauen.
So, und heute an meinem letzten Tag in Berlin war ich bei Christel und Hendrik zum Frühstück eingeladen. Auch wieder viel erzählt, auch die politischen Verwerfungen in der Stadt mit den Hausbesetzern, der dramatischen Corona-Situation in Neukölln, die Angst der Menschen in diesen Tagen. Und ich hatte schon in der Nacht lange darüber nachgedacht – heute auf den 17. Juni Markt.? Als ich heute Morgen das Wetter sah, trübe und nicht sehr einladend, habe ich den Marktbesuch einfach gestrichen. 2x Bahnfahrt – nicht unbedingt notwendig. So haben wir in Ruhe gefrühstückt, viel erzählt und ich bin dann in meine Wohnung gegenüber und habe erst einmal lange mit meiner Tochter telefoniert, alles gut, und dann die Zeitung gelesen. Und wenn ich hier fertig bin noch ein Telefonat mit Andrea und Ulla – und dann , mmmhhh lecker , werde ich gegen Abend um die Ecke ziehen und mir zum Abschied einen leckeren Döner nach Hause holen.
Und Fazit meiner kurzen Zeit hier – ein Platz wo ich total meine Ruhe finde. Kann , muss aber nicht auf die Straße. Hier kann ich für mich den Tag planen und vor allem meine langjährigen Freundschaften wieder intensiver pflegen. Das ist versprochen. Und mit Tschüss bis nächste Woche.
Manfred





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