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Reisen…
Heute mit einem Tag Verzögerung einige Notizen zu der vergangenen Woche.
Gezeichnet sind die Tage durch die Unsicherheiten mit Covid 19 – habe ich in der letzten Woche wieder erlebt.
Meine Reise nach Ibiza sollte nur kurz sein da einige Aufgaben dort zu erledigen sind. Also habe ich gebucht vom 24.10. – 01.11.2020. Wenige Tage nach der bestätigten Buchung wurde der Rückflug storniert. Ohne Austauschangebot da Eurowings ja kaum noch fliegt. Ich habe die Info dort angerufen und eine sehr freundliche Mitarbeiterin in der Leitung gehabt. Und ich bekam einen Rückflug – genau zwei Wochen später. Und ich habe angenommen. Die gebuchte erste Woche ist voller Termine am Hause und drumherum. Vielleicht habe ich durch die Verlängerung Luft um mal an den Strand zu kommen. Nur einmal war ich in diesem Jahr mit meiner Tochter am Strand. Eigentum auf Ibiza ist eine Aufgabe die fast täglich neue Arbeit fordert. Aber ich habe durchgesetzt, dass die Eigentümerversammlung persönlich durchgeführt wurde, meine Kollegen aus Frankreich hatten mich mit Vollmachten ausgestattet.
Um mich und meinem Eigentum herum werden 14 Baustellen aufgebaut und ausgeführt. Wer kontrolliert? Nein, alles wird durchgeführt um die Leute arbeiten zu lassen. Neue Straßen werden verlegt, Wasserleitungen durch unsere Anlage gezogen mit sehr hohem Aufwand und vielen Schäden. –
Wenn ich auf der Insel ankomme – so gut wie keine Touristen. Die großen Hotels alle geschlossen. Der Flughafen wie leergefegt. Die Gewinner dieser Krise sind Lidl und Aldi. Da ist immer etwas los. Mein geliebter Flohmarkt San Jordi geschlossen.
Mein Glück ist es, dass meine Freunde bei mir wohnen, wir haben Gespräche, wir sorgen für die Katzen die ohne Herrchen und Frauchen zurück gelassen wurden. Und die Hauseigentümer die ich kenne kommen vorerst nicht auf die Insel. Und natürlich wird eingebrochen. Nicht dass viel zu holen wäre aber das anschließende Durcheinander und die versaute Hinterlassenschaft bleiben zurück – ganz unangenehm, wenn die Wohnung von Wohnungslosen besetzt wird. Damit hatte ich zuletzt in Amsterdam in den 70er Jahren Erfahrungen gemacht. Dieses Besetzen wurde dann in Holland mit strengen Maßnahmen gestoppt.-
Nun fliege ich morgen nach Monaten endlich mal wieder wenn auch nur kurz nach Berlin. Jeden Tag werde ich Freunde treffen, aber nur tagsüber, abends möchte ich an meinem Kamin sitzen und über die verrückte Zeit nachdenken. Einen Flug zu bekommen war nicht schwierig. Und auch bezahlbar. Mit dem Zug bin ich zuletzt gefahren. Teurer als der Flug, in Hamm musste ich umsteigen und war dann nach fünf Stunden in Berlin. Hier in die Maschine, 50 Minuten später landen wir und dann mit der S-Bahn ab in die Behringstr. 7
Und jetzt haltet mich bitte nicht für jeck. Ich nehme einen großen Koffer mit da ich nach und nach Dinge aus Berlin wieder mit nach Düsseldorf bringe. Hin ist der Koffer fast leer. Und was habe ich eben gemacht? Ein großes und schweres Stück Kaminholz, das zu groß für den Düsseldorfer Kamin ist, liegt fein eingepackt im Koffer. Was wird man staunen sollte der Koffer durchleuchtet werden.
Heute Nachmittag habe ich wieder Kisten geschoben und gestapelt. Wahrscheinlich mehr als 1000 Fotos warten auf eine Einsortierung. Und da kam mir wieder der Gedanke – schreib doch mal Dein Leben auf. Das ist bisher wahrlich nicht gewöhnlich gewesen und auch jetzt schrecken die Freunde zurück wenn sie hören, Mensch, der ist schon wieder unterwegs. Zwei CoronaTests negativ, und bitte, wenn es passiert dann passiert es eben. Ich will optimistisch in die nächste Zeit gehen. Was hatten meine Freunde aus Brandenburg und ich ein Glück, dass wir noch im letzten Jahr in China, Vietnam und vor allem in Kambodscha waren. Diese Reisen werden so in den nächsten Jahren nicht mehr stattfinden können. Schwer fällt mir auf meine Reisen nach Bangkok zu verzichten.
Mein Zimmer 506 in meinem kleinen Hotel wird mich hoffentlich vermissen. So wie auch meine Marktleute, bei denen ich mir immer den vor Ort angemachten Salat gekauft habe.-
Und jetzt freue ich mich auf Berlin und auf Bernd, auf Wolfgang , auf Katrin , auf Christel und Hendrik und auf Sabine. Und vor allem auf meinen Kamin und auf meine Badewanne mit viel Zeit.
Melde mich aus Berlin wieder zum Wochenende.
Manfred





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