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Nach einer Pause heute mal wieder eine etwas längere Nachricht von mir denn ich bin zurück von Island
Liebe Freunde in allen Ecken der Welt –
heute bin ich wieder bei Euch , habe mir die Zeit eingeplant um Euch über meine Zeit der letzten drei Wochen zu berichten.
Zuerst einmal es geht mir gut. Und die drei letzten Wochen hatten es wahrlich in sich.
Es fing an mit meiner Reise nach Berlin am 3. August mit der Deutschen Bahn. Das wurde zum ersten Stress. Pünktlich auf dem reservierten Platz wie immer fuhren wir los. Bis Berlin blieben wir 3x auf der Strecke stehen, es mussten andere Züge vorgelassen werden. Da ich Zeit hatte hat mich das nicht sonderlich aufgeregt da ja niemand am Ostbahnhof auf mich wartete.
Vor Spandau erst eine weitere Pause im Zug, dann die Meldung dass der Zug nach einer Zeit in den Bahnhof Spandau einfahren würde, es hatte ich ein Mann vor den Zug geworden der erst mal fortgeschafft werden musste. Also ich wie die anderen Mitfahrer endlich auf dem Bahnhof Spandau angekommen nahm ich meinen Koffer und verließ den Zug.
Normalerweise kann ich von Spandau mit der S-Bahn zu meiner Wohnung fahren. So sieht das “Normaler Weise” aus.
Der Bahnhof war überfüllt mit Zugreisenden. Und eine erste Bahn zur Innenstadt kam und wurde gestürmt. Sie ging aber nicht den gewohnten Weg sondern hielt ausgewiesen Friedrichstr. Ich will Euch nicht nerven, ich bin umgestiegen, weiter mit dem Regional Express , dann wieder aus- und umgestiegen, nach zwei Stunden war ich dann am Ostbahnhof von dem ich in vier Stationen endlich zu Hause ankam. Meine Arme schmerzten denn ich hatte meinen doch schweren Reisekoffer und die Schultertasche mit zu schleppen. Warum dieses Durcheinander? Idioten hatten die Kabel in der Innenstadt zerstört. Was machen nur in einem solchen Fall die Ausländer? Ich habe einem Amerikaner geholfen zum Hauptbahnhof zu kommen. Personal der Bahn auf den Bahnsteigen – nicht zu finden. Ich erinnere mich an Asiaten die mit vollen Einkaufstüten mit mir warteten bis dann endlich eine Bahn kam die uns für ein Stück mitnahm. Endlich am Ostbahnhof angekommen stieg ich in die gewohnte S-Bahn nach dem Flughafen und die brachte mich dann zu meinem Zuhause. Dort angekommen warteten eine Menge Treppenstufen auf mich die ich dann mit dem Gepäck doch müde nach oben leiteten.
Dann habe ich kurz meine Wohnung genossen, und wieder nach unten zum Italiener nebenan und habe erst einmal lecker gegessen und getrunken. Es war 21 Uhr als ich bei ihm war und und aus Düsseldorf gegen 11 Uhr zum Bahnhof abgefahren. Und die Tage, die ich in Berlin bis zum Abflug nach Island verbrachte habe ich so in Ruhe genossen. Einen Abend war ich früh mit Freunden zum Essen verabredet, dann habe ich mir einen Einkaufstag gegönnt und wer von Euch meine Wohnung kennt, abends auf dem Balkönchen mit einem Wein und den Blick ins Grüne – einfach eine gute Vorbereitung für meine Reise nach Island mit meinen Freunden – wie wir festgestellt haben reisen wir schon seit 1994 miteinander – also ein frohes Umarmen am Flughafen zwischen Ost und West denn ich bin seitdem der alleinige Westler in der Gruppe und fühle mich total wohl in dieser Gemeinschaft.
Und dann flogen wir los. Rd. zwei Stunden Flug mit der Icelandair auf die größte Vulkaninsel der Erde. Es leben dort ungefähr 400.000 Menschen , Island ist der dünn besiedelte Staat Europas und einer der am dünnsten besiedelten Staaten der Welt. Und mehr als 60 % der Bevölkerung leben in der Hauptstadtregion von Reykjavik. Die Hauptstadt wirkt total modern mit alten Wohngebieten in der Minderheit aber mit einer tollen neuen Skyline die sich immer mehr erweitert.
Für mich in der Erinnerung waren unsere Ziele im Inland oft mit stundenlanger Busfahrt zu erreichen was überhaupt nicht störte. Entgegen der üblichen Erwartung von viel Regen auch in dieser Jahreszeit waren gerade unsere Begleiter total platt was wir für ein tolles Wetter mitgebracht hatten. In der Woche dort hatten wir einen Tag bedeckt und Regen, ansonsten Sonnenschein was die Reise so angenehm machte.
Wir wurden zu einem Hotel gefahren das keine Wünsche offen ließ. Dem Hotel war ein großer Pferdehof angeschlossen, zu dem wir am nächsten Tag Einzelheiten von einem der Eigentümer mit Pferdevorführung erfahren konnten.
Unser nächstes Ziel war ein großes Geothermiekraftwerk. Da wurden wir informiert über die Energiegewinnung auf Island die wir uns nicht vorstellen können. Aus 2000 m Tiefe wird kochendes Wasser nach oben geholt und verarbeitet. Lange und große Rohre führen von dort aus über Teile der Insel, das Warmwasser bei privat kommt aus diesen Rohren und auch die Elektrizität wird so gewonnen. Wie bei allen Besichtigungen eine total gute Präsentation von jungen Frauen die einen Teil des Sommers auch aus Deutschland auf der Insel verbringen. Deshalb auch eine klare Aussprache bei den Diskussionen auch später auf anderen Besichtigungen. Und die Mädels waren so gut drauf. Auf Island arbeiten fast nur junge Leute und vorzugsweise junge Frauen – warum? Auf Island sind die Sommerferien drei Monate lang. Und in dieser Zeit arbeiten wie wir gesehen haben, fast nur junge Frauen in der Hotelwirtschaft und auch im Fremdenverkehr um sich etwas dazu zu verdienen. Und die sind alle sehr um die Gäste bemüht und auch um ihr eigenes Image zu stärken.
Deutsch können nur die Mädels aus Deutschland ect. Die Umgangssprache ist Englisch und dann natürlich auch die Sprache der Isländer.
Das riesige Geothermiekraftwerk nahm einem die Luft – das hat sich dann aber in den nächsten Tagen wieder in eine Normalität der besuchten Stellen verändert.
Die Tagestemperaturen lagen in den Anfangstagen bei 7 Ce, im weiteren Verlauf kletterten sie bis auf 13 Grad.
Auf der Insel gibt es keinen Zugverkehr. Einige wenige Busse fahren zum Flughafen und kurze Strecken innerstädtisch.
Daher auch ein aktiver Autoverkehr, wenn ich mich richtig erinnere sollen 85 Prozent der Isländer einen Führerschein haben und das kann man auch erkennen dass vor den kleineren Häusern auf dem Land oft drei PKWs parken. Jeder hat seinen Wagen.
Am nächsten Tag sind wir nach meiner Kalenderaufzeichnung fast 400 km mit dem Bus gefahren. Landschaft zum Ansehen von den Lavafeldern bis zu abgeernteten Grünflächen , nicht zu zählen all die in Gummi gepresste Heuernte. In gelb, grün und braun wechselten sie sich auf den riesigen Flächen ab. Auf dieser Fahrt wechselte sich die Landschaft immer wieder, weite Lavafelder , ab und zu ein Sandstrand, Steilküsten und eine Reihe von Wasserfällen.
Mitte der Woche wechselten wir das Hotel. Dazu gleich mehr. An diesem Tage kamen wir wieder in einer langen Rundreise an einem Punkt an der Steilküste an , die ich niemals vergessen werde. Aus dem Bus etwas die Küste hochgeklettert
öffnete sich eine Felsenformation auf der die so niedlichen Papageientaucher auf uns warteten. War das schön diese überhaupt nicht scheuen Vögel aus nächster Nähe zu sehen. Wir wechselten tatsächlich die Positionen mit Blickkontakt. Was hat mir das gefallen. Die Tiere leiden wohl darunter dass die Möwen sie von den Nestern vertreiben und die Bruteier stehlen. Für mich war das ein unvergessener Höhepunkt der Reise.
Über all die Gletscher und Wasserfälle will ich mich nicht lange aufhalten.
Wir sind dann auf der Weiterreise auf das größte Tomatengewächshaus gestoßen , waren dort angemeldet und es war schon sehr interessant dem Vortrag zu folgen. Durch das Wasservorkommen und eine entsprechende Zucht werden die Tomatenpflanzen bis zur Höhe von 2 m hochgezüchtet und dank der Energievorkommen unter den weitläufigen Glashäusern gut geerntet. Auch hier wieder nur junge engagierte Mitarbeiter.
Auf der Fahrt zum nächsten Hotel sind wir mit Zwischenstopps an verschiedenen Wasserfällen und Besonderheiten in der Landschaft im Nationalpark auf die Stelle gestoßen wo die Kontinentalplatten ganz nah zu besichtigen sind die die Kontinente von Amerika und Eurasien trennen. Sollen 3 cm in jedem Jahr auseinanderdriften.
Dann wurde noch einmal das Hotel gewechselt und ich habe es genossen mal eine Stunde länger schlafen zu können.
Das Abendessen vor allem und das Frühstück am nächsten Morgen waren ein Abenteuer. Am Abendessen hatten wir uns an unseren langen Tisch gesetzt und plötzlich gingen die Türen auf und eine große Anzahl von Asiaten stürmten den großen Raum. Was für ein Glück dass wir eine halbe Stunde früher dort waren. Es begann die Schlacht ums Buffet. Ruck zuck alle Teller weg, ich stand neben dem Waffeleisen und neben mir lag mein Teller. Ich konnte mit einem leisen Aufschrei verhindern dass dieser Teller aus meiner unmittelbaren Nähe verschwand.
Zum Frühstück waren wir vorgewarnt.
An diesem Tag war unsere erste Station eine große Fleischfabrik. Ungeheuer was dort erarbeitet wurde. Das Schlachtvieh wurde bis zum letzten Gang dort verarbeitet. Nicht geschlachtet sondern das Fleisch wurde in großen Portionen geliefert und total verarbeitet, sogar in Fertiggerichten verließ die Ware die Fabrik.
Am Nachmittag besuchten wir einen großen Milchviehbetrieb. 450 Milchkühe wurden dort optimal gehalten. Die Bäuerin sprach fehlerfreies Deutsch, so Anfang 40 mit Ehemann und drei Kindern hat sie uns und vor allem meine Kollegen aufgeklärt wie so die Abläufe beim Bau eines neuen großen Kuhstalles laufen. Antrag gestellt im März, die Genehmigung kam postwendend und im August wurde mit dem Bau begonnen. Hier in Deutschland dauert das Monate bis sich etwas tut. Toller Eindruck und zurück ging es dann noch einmal an der Kontinentalplatte zurück zum Hotel.
Am nächsten Tag ging es dann auf die See zur Walbeobachtung. Mehr als zwei Stunden auf dem Schiff, drei Schiffe kreuzten in Sichtweite der Küste und ab und zu sprang so ein Wal mal ganz kurz aus dem Wasser. Das Fahren auf dem Schiff hat mir gefallen.
Wir wechselten noch einmal das Hotel , jetzt direkt in Reykjavik. Super organisiert. wir wurden in einem Hotel in der Innenstadt untergebracht wo wir auch unser Frühstück bekamen. Nach wieder Rundreisen bei strahlendem Sonnenschein kamen wir abends zurück und wurden ab 19 Uhr im Hilton gegenüber zum Abendessen erwartet. Das hat mir/ uns gut gefallen ohne sich mit den Räubern aus Asien um die Teller zu kloppen.
Nun werden meine Finger langsam müde. Was ich noch anmerken möchte zum Abschluss.
Alles wird mit Karte bezahlt. Selbst das Pipimachen kostet 200 Piepen.
Tiere sieht man in der Stadt überhaupt nicht. Keinen Hund auf der Straße, auch keine Katzen. Die haben wir dann außerhalb der Stadt auf den Höfen gesehen.
Die Stadt ist total in Aktion. Um das alles auf die Beine zu stellen werden 65.000 Gastarbeiter aus Polen beschäftig und das läuft super.
Island hat sich erst so ab 1929 angefangen zu entwickeln. Bis dahin waren Amerikaner auf der Insel die dann erst Ende des Jahrhunderts abgezogen sind.
Die Inländer leben mit Feen und Trollen rund um die Insel. Isländer waren in der Vergangenheit kleine Menschen, das sieht man an den alten kleinen Wohngebäuden auf dem Land. Das hat sich nun normalisiert.
Ach, was ich fast vergessen habe – es gab eine Sache die so typisch ist für Touristen. Wir waren mal wieder an einem Wasserfall wie so oft. In einigen hundert Meter sind dann Parkplätze wo wir auch mit unserem Bus parkten. Wir kommen zurück und zwei Frauen, Mutter und Tochter stehen ganz aufgeregt auf unserem Parkgelände. Unser Wagen ist gestohlen wurden sagten die
deutschen Frauen total aufgeregt zu uns. Es ist unser letzter Tag , alle unsere Papiere und das Gepäck ist in dem Wagen. Große Aufregung und Bestürzung bei den Damen. Unsere Reiseleiterin kam, versuchte zu beruhigen und dann nur die Lösung die Polizei anzurufen. Das konnte ja nur sie. Die Polizei wurde informiert und wir gingen in unseren Bus.
Wir starteten immer noch in der Diskussion wer so etwas auf der Insel machen würde.
Unser Bus fuhr langsam die Straße runter um auf die Hauptstraße zu kommen .Nach vielleicht zweihundert Metern große Aufregung im Bus. Wir kannten ja das Kennzeichen. Da parken zwei PKWs und einer der Wagen gehörte den Damen. Was haben wir gelacht und gelästert.
Aber all das ist passiert in der kurzen Zeit. Lasst Euch sagen, eine tolle Reise mit viel Lauferei rauf und runter. Aber das war für mich ein Kennenlernen dieser riesigen und tollen Insel.. Aber es ist keine Insel um einen entspannten Urlaub am Strand zu verbringen. Ich sah Reykjavik gestern Abend bei der Wettervorhersage ganz oben auf dem Bildschirm und konnte nun zur mir sagen ,
Manfred
sieh mal , da warst Du nun schon mal. Und das waren einige Einzelheiten zu dieser Reise. Danke dem Veranstalter und den tollen Freunden auf dieser Reise. Tschüss.





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