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Zurück in Düsseldorf
Einen lieben Gruß zum Wochenende nach längerer Zeit – die zurückliegenden Wochen haben mich viel Kraft gekostet aber auch Erfolge mit sich gebracht.
Zwei Dinge haben mich beschäftigt und eine Sache belastet mich auch heute noch. Eine Augenentzündung auf dem rechten Auge macht mir zu schaffen. Dazu noch wird an dem Auge eine OP notwendig da das untere Augenlid hinter den Augapfel gewachsen ist. Aber bisher keine Zeit, auf Ibiza warteten zwei große Sitzungen auf mich und meine Antworten auf das Chaos da. Drei Wochen habe ich da fast nur gearbeitet, morgens fingen die Baustellen vor unserem Grundstück an zu arbeiten bis so gegen 19 Uhr. Die Insel ist übervoll. So viele Baukrane findet man in ganz Düsseldorf nicht, die Autostraßen laufend im Stau, man muss sich die Zeiten aussuchen wo die Touris noch ihren Abend ausschlafen und die Bauarbeiter Frühstückspause machen.
Am 21. Mai bin ich von Düsseldorf wieder auf die Insel zurück Es war Sonntag und ich genoss den Abend in meinem verwilderten Garten.
Am Montag habe ich meinen Bestand bei Lidl aufgefüllt, was liebe ich meine denke ich 20 Jahre alte rote Dacia. Sie kennt die Wege ohne großen Hinweis, und für alle war wieder der Vorrat aufgefüllt.
Und dann kam die Eigentümerversammlung für die Gesamtanlage Can Furnet. Rund vier Stunden Diskussionen, immer wieder scheitern die Wünsche an der Satzung der Anlage die grundsätzlich geändert werden muss aber dazu müssen 100 % der Eigentümer zustimmen. Viele kommen nur im Sommer, alles andere ist ihnen egal. Aber es gab gute Vorschläge die aufgegriffen werden. Nach solch einer Sitzung ist man total groggy muss aber viele Dinge im Kopf behalten.
Endlich, am Donnerstag hatte ich Freizeit. Mit Freundin Margot war ich wie alle Jahre wieder in Gertrudis verabredet zum Mittagessen. Solch ein Treffen zeigt mir immer wieder wie ich Ibiza schätze, nicht wegen der Massen an Touristen und der langen Autoschlangen, sondern, mein Fazit nach der Reise sind einfach meine Freunde dort , wir kennen uns schon Jahrzehnte und das ist gut so.
Den Schreibtisch arbeitete ich für die nächste Sitzung ab, da gab es auch eine Menge Punkte nicht zu diskutieren waren. Wir haben ja eine neue Verwaltung für unsere kleine Anlage und da sollte schon von Anfang ab die Linie stimmen.
Ich hatte schon im Vorfeld bestätigt dass ich nicht mehr als Präsident nach 20 Jahren zur Verfügung stehen würde. Seit dem Jahr 2002 habe ich diesen Posten inne gehabt und jetzt war es mir genug.
Eva, eine jüngere Frau aus Madrid hatte ja zwei meiner Wohnungen gekauft und toll umgebaut. Was mir so gefällt ist dass sie meine schönen Einzelmöbel und Bilder in den Neubau mit eingebracht . Und sie hat viel Temperament und kann diskutieren, und mit guten Argumenten. Wir sind ein gutes Team was sich vertraut. Sie ist an meiner dritten kleinen Wohnung interessiert, wäre ideal für sie und mich. Aber ich dränge nicht, alles braucht seine Zeit.
Dann kam so ein Vorfall der mir erst einmal die Nerven blank legte. An einem der Abende spielte ich an meinem neuen Hörgerät, das mir Hilfe beim rechten Ohr bringen sollte. Eigentlich will ich überhaupt nicht, aber in einer größeren Gesellschaft kann es von großem Nutzen sein die Stimmen zu unterscheiden. Also habe ich abends mal beim TV probiert. Und jetzt kommt für mich der Stress.
Ich wurde angerufen aber ich hatte Bilder aber hörte die Stimmen nicht. Und was wurde ich nervös. Ohne Mobil kann ich auf der Insel nicht sein. Über mir war Eva mit Freundinnen und ich ging rauf um sie um Rat zu fragen. Sie gab ihren Code in mein Handy und ich konnte wieder hören und gehört werden. Und jetzt kommt der Knall . Ich fand nach Rückkehr mein Schlüsselbund nicht. Es musste irgendwo sein, denn ich war ja vom Einkauf in meine Wohnung gekommen. Entweder war es noch bei Eva, nachgefragt, nein, Fehlanzeige. Also musste es irgendwo in meiner Wohnung sein. Ich fing mit der Suche an – vergeblich. Und warum so wichtig. Für den Hausschlüssel hatte ich Ersatz, aber an dem Bund war mein Tresorschlüssel. Und im Tresor waren meine Papiere, Geld ect.
Aber ich versuchte die Ruhe zu behalten. Alles auf den Kopf gestellt, nix zu finden. Die schweren Cassina Sofas hochgehoben, die Polster auseinander genommen, ohne Erfolg. Im Bett, unterm Bett, in der Vorratskammer, nichts.
Dann habe ich Levy angerufen, ihn gebeten sich darauf einzurichten dass wir den Tresor ausbrechen müssten, aufbrechen damit ich an meine Papiere kommen könnte. Und ich wurde ruhig nachdem er mir gesagt hatte er würde mir helfen aber wir sollten damit noch etwas warten. Ja, ok.
Ich hatte ja noch etwas Zeit und auch noch Geld außerhalb . Und wieder ein Mittagessen mit Freunden zur Beruhigung.
Und dann, drei Tage weiter, ging ich zum Ausgang der Wohnung, musste noch an den Schrank im Eingang und ich ließ wie zufällig meinen Blick hinter einen Spiegel gleiten. Unschuldig als wäre nichts geschehen las da mein Schlüsselbund. Einen leisen Schrei meinerseits konnte ich nicht unterdrücken. Ich hatte mir die Sauerei vorstellt den Tresor aus der Wand zu brechen, aufzubrechen, all den Dreck in der voll eingerichteten Wohnung.
Den Sonntag genoss ich wieder den Flohmarkt – ein Grund warum ich meine Zeit auf Ibiza so liebe.
Montag hatte ich mich zum Mittagessen im neu übernommenen Bon Lloch verabredet. War ich seit Jahren nicht mehr und es ist einfach wieder gut. Da kann ich auch mal alleine hinfahren, kaufe bei Pascal ein und esse dort zu Mittag. Sehr lecker und auch bezahlbar.
Und dann kam am Dienstag die Eigentümerversammlung für unser Haus. Ich hatte die Vollmachten aus Frankreich, der Übergang von Siesta auf diese Gesellschaft hatte mir nicht gefallen aber ich hatte mir ja vorgenommen etwas zu ändern. Vor der Sitzung hatte ich mitgeteilt dass ich nach 20 Jahren nicht mehr als Präsident zur Verfügung stehen würde. Mein Vorschlag Eva als Präsidentin und ich als Vicepräsident. Das ist eine super Kombi und die wurde auch angenommen.
Und als ich dann Fronleichnam zurück flog habe ich doch gemerkt dass das Gewicht von 20 kg Koffer und weitere 10kg zur Hand etwas viel geworden sind. Einmal das rauf und runter der 95 Stufen am Haus bis zum Wagen, dann der Müll in drei Beutel und ein Beutel für meine Freunde vom Auto mit all den Dingen die nicht warten sollen bis ich wieder komme..
Mein Fazit als ich gestern hier auf der Dachterrasse mit Blick zum Rhein und über Düsseldorf saß – warum eigentlich Ibiza ,diese laute und überlaufene Insel – meine ganz klare Antwort – die Insel reizt mich im Sommer überhaupt nicht mehr. Ich fliege in dieser Zeit nur auf die Insel wegen meiner Freunde – alle tun mir so gut. Jahrzehnte lange Freundschaften machen eine Familie aus – ohne Blutsverwandtschaft aber mit so viel Gefühl.
Und so sage ich Euch Tschüss – aus Oberkassel – gleich wieder auf der Dachterrasse.
Manfred – der Einäugige





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