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seit gestern zurück aus Ibiza
Grüße Euch, Mensch wie die Zeit vergeht.
Am 3. Oktober habe ich ohne große Schwierigkeiten Ibiza direkt mit dem Flieger von Düsseldorf aus erreicht. Und wurde auf der Insel von Luisa, der Tochter von Paco und Jenny, Paco liegt nach erneuter Operation noch immer im Krankenhaus von Palma, mit
meiner alten Dacia am Flughafen in Empfang genommen. Das erste Mal seit Jahrzehnten war die Kleine voll getankt und ich konnte direkt mit den Tagen auf Ibiza anfangen, die jetzt durch den Aufenthalt meiner Freunde aus Köln sich etwas anders als sonst anfühlten. Dazu später mehr.
Wie immer kam ich in eine super Wohnung dank Marilena und Levy, und ich fühlte mich direkt zu Hause vor den wieder anstrengenden Tagen,die vor mir lagen.
Was ich diesmal als Ergebnis für mich mitgebracht habe als ich gestern Abend wieder nach Hause kam : Ibiza hat wunderschöne Momente zu bieten, aber nach all den Jahren werden die immer seltener. Die Insel war jetzt übervoll, jeder dritte Wagen hat ein deutsches Kennzeichen, und nur die hohen Klassen sind vertreten. Gestern, noch auf der Fahrt zum Flughafen, hat mich beim Rückwärtsausparken ein Porsche Cheyenne richtig in der Seite von meiner Dacia erwischt. Die nervöse deutsche Dame älterer Generation war total aufgeregt und kam aus dem Wagen um sich mit mir den Schaden anzusehen. Sicher war es der Wagen ihres Mannes, aber die Dacia hat es nicht so erwischt dass ich die Polizei rufen musste. Und die Dame war so happy darüber und als ich meinen letzten Müll am Sammelbecken abwarf stand sie mit ihrem dicken Wagen hinter mir und winkte mir glücklich zu. Und so kam ich dann mit vier Teilen an Gepäck am Flughafen an und war, da ich Gruppe I bin bei Eurowings, innerhalb von kaum fünf Minuten durch die Kontrollen. Und da ich ein Buch mithatte konnte ich meine Zeit mit Lesen und Luftholen verbringen bis die verspätete Maschine aus Düsseldorf abflog. Diese Maschine war keine von Eurowings direkt sondern von Avion Express Malta. Daher kamen
die Ansagen fast ausschließlich in Englisch, heute für die meisten auch kein Problem mehr.
In Düsseldorf angekommen mussten wir eine Zeitlang warten bis das Gepäck aufs Band kam. Liebe Güte was waren das für dicke Dinger die da herauskamen. Das Ergebnis der Familienurlaube, die mit vielen Kindern auf ihr umfangreiches Gepäck warteten.
Da ich nicht abgeholt werden konnte für mich auch kein Problem des Wartens, der Taxenfahrer war freundlich und glücklich mich aufnehmen zu können. Und ich werde immer vorsichtiger dass ich auch all mein Gepäck in Ruhe um mich versammelt habe.
Zu Hause in Oberkassel angekommen freute ich mich dass das Wochenende beginnen konnte und ich heute nicht schon wieder den Posten des Hauswartes übernehmen musste was ich heute Mittag dann doch gemacht habe als ich die frischen Rosen für den Eingangsbereich beim Blumenstand holte und als ich diese dann auf ihren Platz gebracht hatte räumte ich mal die Fallblätter von dem Läufer ,die beim jeweiligen Türöffnen von der Straße reinfliegen. Ich will es einfach schön haben wenn ich hier die nächsten Wochen wieder meine Arbeit aufnehme.
Zurück nach Ibiza. Da läuft eine Menge über die Bühne, und nicht alles läuft schief wenn auch Vieles nur mit geballten Fäusten akzeptiert werden kann.
Fange ich am Haus an. Wir haben eine neue Verwaltung, eine Anwältin, die uns bei der letzten Eigentümerversammlung präsentiert wurde. Das bringt Veränderungen mit sich , die Erfolge müssen abgewartet werden. Unser seit mehr als einem Jahrzehnt tätigem Gärtner und auch quasi Hausmeister werden wir sein Geld nicht in der üblichen Form in die Hände drücken sondern er soll uns eine Rechnung ausstellen. Einfach lächerlich aber nach dem Gesetz erforderlich. Für die Euro 430,– wird uns niemand mehr das Haus sauber machen und er kann keine Rechnung ausstellen. Ich bin sicher ich werde eine Lösung finden ohne das Gesetz zu umgehen.
Für diesen Monat habe ich ihm jetzt schon mal das Geld in die Hand gedrückt.
Für Dezember d.J. wird ein großer Schnitt im Garten notwendig. Auch die offiziell tätige große Gärtnerin zog die Augenbrauen als ich sagte ich brauchte eine Rechnung. Mal sehen. –
Die Neubauten, die mir und anderen Eigentümern die Sicht verbaut haben, sind jetzt schon für eine Zeit stillgelegt. Wer und warum das veranlasst hat gibt es nur gerüchteweise im Buschfunk. Auch diese Neubauten haben schon untereinander Schwierigkeiten.
Die Umschreibung der Lokales auf Eva aus der Versteigerung ist immer noch nicht durch. Unsere Anwältin war mit Eva bei dem informierten Rechtsanwalt, als Ergebnis vielleicht zum Jahresende. Dann werden wir aus dem Verkauf unser Eigenkapital erhöhen und anschließend das Haus streichen lassen können. Ohne dass die Bauten vor uns noch nicht fertig sind werde ich dazu meine Zustimmung nicht geben. Das gibt noch eine Menge Staub und Dreck bis die Klötze fertig verputzt sind.
Zurück zu unserem Haus Altamira. Die umfangreichen Schäden durch die Abwasser der Kloaken sind beseitigt. Es ist eine Seite des Hauses die nicht von den Teileigentümern kontrolliert wurde. Aber das wird in Zukunft wieder ganz anders werden. Schon mit viel Aufwand und Dreck und Straßenschäden wurden in den letzten drei Jahren die Straßen aufgeschlagen und Leitungen eingelegt.
Wasser und Abwasser sollen jetzt von der Stadt Eularia geliefert werden. Mit viel Papierkram, Anträgen wie viele Schlafzimmer in den Häusern sind, es müssen Wohnungseignungsbescheinigungen beim einem Amt vorgelegt werden usw. usw. Warum das alles ? Ich denke das Übermaß an Neubauten, was sich im kommenden Jahr fortsetzen wird , macht diese Regelungen notwendig die es all die dreißig Jahre vorher nicht gab. An jeder möglichen und unmöglichen Ecke wird gebaut. Und das hat mich zu der
Überzeugung gebracht ,dass die bis vor drei Jahren so wundervolle Anlage zu einem reinen Siedlungsprojekt für Investoren geworden ist. Und ich ziehe jetzt die Konsequenzen.
Zuerst einmal warum ich die Insel und mein Umfeld dort so liebgewonnen habe und noch immer mag wenn auch ganz anders als früher.
Was hält mich – noch – an der Insel fest? Ganz zuerst einmal die Freunde, die ich dort seit Jahrzehnten habe. Beispiel wie letzte Woche :
Ich hole mir schnell noch bei Pascal eine frische Baguette, stehe an der Kasse und ein richtig schönes Wiedersehen mit meinem Nachbarn aus Stuttgart – ganz herzlich und eigentlich wie zu Hause. Durch meine Nachbarin gegenüber habe ich die Möglichkeit
bekommen dass ich ihren Unterstellplatz nutzen darf wenn sie nicht auf der Insel ist. Denn unsere Straßen in der Anlage sind gerade in der Woche total durch die Bauarbeiter der einzelnen Neubaustellen zugeparkt. –
In unserem Haus Altamira habe ich bezüglich meiner Wohnungen Änderungen vorgenommen. Durch das starke Anwachsen der Bürokratie habe ich meine unterste Wohnung mit all den Akten und Gerätschaften als Büro umgewidmet. Die oberste Wohnung habe ich mir jetzt als meine Wohnung wieder eingerichtet da ich dort in Ruhe und ohne Bürobesuche mein Leben auf der Insel führen kann.
Die mittleren Wohnungen werde ich ab sofort verkaufen. Mit Hilfe meiner Steuerberaterin, mit der ich seit Jahrzehnten arbeite, werde ich den Gesetzesdschungel, der sich seit Jahresanfang bei Käufen und Verkäufen in Spanien und damit auch auf der Insel zeigt, bewältigen. Und es liegen Angebote vor da ich im Preis wie immer bei den Immobilien in meinem Leben, mal nachgerechnet, ich habe 20 Immos gekauft und verkauft, nie die Spitze erreichen wollte. Wie der Rheinländer sagt: Fott is fott.
Ausgelöst gerade jetzt ist einmal mein Alter. Nicht kokett aber realistisch sehe ich irgendwo das Ende der Fahnenstange. Es geht mir bis ab und zu ein Ausrutscher mit dem Kreislauf recht gut. Und was möchte ich noch mal so durchziehen?
Solch eine traumhafte Reise wie im letzten Monat. Mit der Vasco da Gama über die Meere ziehen, verwöhnt werden, für nichts sorgen zu müssen. Mal so an der französischen Küste vorbeiziehen, als junger Mann mit Frau und Kind sind wir schon mit dem Wagen dort gewesen, so Etretat, Honfleur bis an die Küsten zum Mittelmeer, schon so um die fünfzig Jahre her und noch lebendig. War damals als Liebhaber von Frankreich auf der Schule hier abends und habe französisch gepaukt. Ja, ich konnte dem Friseur in Etretat erklären wie meine Frau die Haare haben wollte.
Und das sind meine Wünsche für die nächste Zeit, wobei ich merke wie alles etwas langsamer wird aber nicht ich muss bisher auf nichts verzichten. Nur auf die viele Arbeit immer noch kann ich verzichten. Meine Tochter hat mir jetzt hier im Haus bei der Verwaltung gut geholfen und wird das auch zukünftig machen. Ich habe gute junge und langjährige Mieter, die sich untereinander gut verstehen.
Und zuletzt noch – ich möchte meine schöne Wohnung in Berlin gerade jetzt zum Winter mit dem Kamin wieder genießen können.
Auch da sind meine Freunde das Bindeglied in meinem täglichen Leben. Gerade in den letzten Wochen treten wieder die alten Künstler im Tipi ect. auf die vor Jahren schon aktuell waren und die jetzt noch die Brötchen brauchen um zu überleben.
Als mein heutiger Abschied an Euch – ich sehe ja bis auf die täglichen Nachrichten kaum noch fern, seit ein paar Wochen lege ich mir wie jetzt auf Ibiza mal eine CD für Jazz ect. auf. Aber in der ablaufenden Woche habe ich ein Erlebnis am Bildschirm gehabt:
Beim RBB Sender, den ich auch auf Ibiza empfangen kann, wurde die französisch/englische Gemeinschaftsproduktion aus dem Jahre 2007 wiederholt : La Vie en Rose. Ich bekomme jetzt noch Gänsehaut wenn ich die Schauspielerin Marion Cottilard
in der Rolle der Edith Piaf sehe. Wie kam mir die Vergangenheit wieder ins Leben, ich summte die Lieder mit die die Piaf erst als
Straßensängerin in Paris gesungen hat. Und in der Zeit war ich ab und zu in Paris, und diese Plätze rund um Montmartre kamen wieder in meine Erinnerung als wenn es erst kürzlich gewesen wäre. Und um all das erlebt zu haben bin ich so dankbar. Mit meinen Kollegen von der Bank Freitag am Abend zum Bahnhof Düsseldorf und am frühen Morgen waren wir in Paris und haben dort gefrühstückt. Und abends spät wieder rein in den Bus und zurück nach Düsseldorf. Ohne Handy nur auf uns selbst gestellt für wenn ich mich richtig erinnere für 40,–DM hin und zurück. War das eine tolle Zeit. –
So, jetzt habe ich Euch genug berichtet, morgen werde ich mich mit der Post befassen, mein Blog war mir wichtiger. Wie mir auf Ibiza von Herrn J. beim Abschied gesagt wurde ” ich freue mich schon so auf Ihren Blog”.
Danke Euch und bleibt mir gewogen meine Freunde auf der Insel, in Berlin und auch hier in Oberkassel.
Umarmung
Manfred





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