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Heute habe ich von den Wahrsagern gehört dass ich selten so innovative Konzepte entwickelt habe. Es soll mir leichter fallen mich auf Neues einzulassen
Liebe Freunde,
das ist heute keine gute Zeit für meinen Blog bisher gewesen. Ich hatte schon Seiten fertig, muss auf irgendeine Taste mit dem Handrücken gekommen sein, und der ganze Text ist verschwunden. Und ich hatte so gut angefangen.
Was ich nicht verstehe dass nichts auf ” Entwürfe ” festgehalten wurde. Habe meine Tochter um Hilfe gebeten – weg ist weg.
Also versuche ich das Geschriebene noch einmal bei mir hervorzuholen. Und ich war schon bei dem tollen Geburtstag von Erika am vergangenen Montag.
Zuerst mal zu der Aussage der Wahrsager im Betreff. Ich bin ja kein Koch von Gottes Gnaden. Aber heute habe ich mich mit Roulade und Rotkohl verwöhnt. Dazu ein lecker Weinchen und die Siesta wurde etwas länger.
Und ich hatte mir vorgenommen auch die etwas spätere Zeit für meinen Blog zu nutzen obwohl das mit den Händen immer noch nicht so gut geht nach dem Sturz vor vier Wochen.
Der Montag in dieser Woche war solch ein Tag den man nicht mehr vergessen wird.
An diesem Montag hatte mein Freund Ton in Amsterdam seinen 82. Geburtstag. Mehr als 40 Jahre sind wir seit meiner Zeit in Amsterdam verbunden. Seine Frau Elly, die vor wenigen Jahren viel zu jung eingeschlafen ist, und er waren immer zur Stelle wenn irgendetwas im ersten Haus Da Costakade oder in nachfolgenden Grachtenhaus zu tun war. Leider hat die Pandemie verhindert dass wir noch ab und zu in der Stadt waren, meine Tochter und ich lieben diese Straßen, und sobald werden wir auch nicht mehr dorthin kommen da bekanntlich die Arbeiten auf Ibiza und auch in Berlin die wenige Freizeit auffressen.
Es könnte sein dass unsere Zuneigung zur Stadt zum Teil auch in den Genen liegt. Zwei Brüder hatten in den 1880er Jahren ein großes Kaufhaus in Amsterdam und haben dann bei Beginn des ersten Weltkrieges das Haus verkauft und sind nach Westfalen in ihre Heimat zurück um dort den Rest ihres Lebens zu verbringen.
Und für mich war und ist Amsterdam immer noch ein Genuss – wenn ich damals nicht so stark in Brandenburg eingesetzt gewesen wäre hätte ich mein Grachtenhaus nicht an meinen Freund Scheidt verkauft und würde es heute wie Berlin als Ausgleich für Düsseldorf nutzen. Diese meine 20 Jahre in dieser damals noch so ursprünglichen Stadt sind ein Teil meines Lebens geworden. Könnt Ihr Euch vorstellen dass ich mit dem Rad durch die Stadt gefahren bin, dass ich mit Kisten Farben und Material über die Grenze musste wenn ich die Wochenende in Amsterdam am ersten Haus Da Costakade 183 arbeiten wollte.? Die Zöllner konnten nicht glauben dass ein Deutscher dort an einer Gracht ein Haus hatte. Aber es hat immer geklappt.
Und jetzt komme ich zu dem Montag, der noch heute auf mich wirkt und noch oft bei mir Gedanken beschäftigt.
Freundin und ehemalige Kollegin Erika machte auch bildlich gesprochen den Sprung in die 80.
Und was hatte sie das alles so toll vorbereitet.
Die irre zurecht gemachte Einladung bat am 18.08.22 um 12 Uhr in den Golfclub Stadtwald in Krefeld. Es wurde eingeladen zum Sektempfang, zum italienischen Drei-Gang Menü und alles super organisiert und professionell begleitet einschließlich einer Sängerin, die uns später zum Mitsingen einfach einlud.
Voran gegangen waren meine Überlegung wegen meiner Schmerzen nicht zu dem Geburtstag zu fahren. Denn ich fahre bis heute nicht meinen Wagen immer in der Angst dass die Schulter mir beim Einparken oder so Schwierigkeiten machen könnte. Als ich das meiner Tochter erzählte wurde ich richtig angefahren. Du fährst natürlich, 30 Jahre Freundschaft und so eine tolle Einladung …….und ich hatte ein Einsehen. Und setzte mein 9.00 Euro Ticket ein. Von meiner Haustüre hier bis zum Krefelder Bahnhof. Dort mit einem freundlichen Taxifahrer bis vor den Eingang des Golfclubs. Obwohl noch gut Zeit war bis zum Essen saßen schon alle auf ihren Plätzen und schnatterten durcheinander. Meine drei Kollegen von der Bank konnte ich erkennen und nach der Begrüßung durch das Geburtstagskind fand ich meinen Weg zum vorgesehenen Platz.
Und es ging mir recht gut. Was für Menschen waren dort versammelt. Ich hörte von 70 Gästen, und was mir so gefiel, eine tolle Mischung aus Erikas Leben als Tennisspielerin, aus der Zeit als Golfspielerin und natürlich auch aus der Zeit des gesellschaftlichen Umfelds ehe sie dann zur Bank kam aber diese Menschen weiter um sich von Zeit zu Zeit versammelte sei es in Urlauben oder beim Bridge.
Was mich so beeindruckte war die Mischung dieser Freunde von Erika zu einem und auf der anderen Seite dass sie sich das Ganze angetan hatte. Ich denke so ab die Fünfzig aufwärts bis zu dem Gast der mich faszinierte als ich hörte dass er
94 Jahre alt sein sollte und keine Zeichen von Müdigkeit aufzeigte. Und jeder konnte mit jedem sprechen. Alle hatten ja das Leben von Erika bis zu dem Tag erst mal begleitet. Die Garderoben der Damen teilweise beeindruckend aber zurückhaltend, die Herren entsprechend aber natürlich bewegten sie sich mehr im Hintergrund.
Und als dann die Sängerin u.a. Knef Lieder sang, da konnte keiner mehr ruhig sein, ” Für Dich solls rote Rosen regnen” und alle sangen mit.
Ich war Tage vorher schon von der Dame die alles organisiert hatte gebeten worden ob ich nicht etwas zur Erikas Fest mit einer Rede beitragen könnte. Ich hatte nein gesagt – aber als jetzt eine längere Pause zwischen Vorspeise und Hauptgang zu erwarten war habe ich mich entschlossen einige Worte Erika und unserer Zeit zu sagen. So einfach los für denke ich zehn Minuten – und was habe ich mich gefreut dass ich zwei Tage später meine Rede auf Handy bekommen habe.
So was mich beeindruckt hat war mal wieder ein gesellschaftliches Ereignis mit genießen zu können was es in der Form für mich nicht mehr gibt. Ja, man trifft sich irgendwo zum Abendessen, super schön, aber solch ein Tag ist in der heutigen Zeit kaum mehr zu finden. Wenn ich das so frech sagen darf, diese Generation ist nicht die Generation die unsere Zukunft bestimmen wird. Und vor allem war Stil vorhanden, und das eigentlich bei jeder Bewegung und jeder Robe. Ich kann mich nicht erinnern dass ich in den zurückliegenden Jahren mal bei solch einer Gesellschaft Gast war. Keine Konkurrenz untereinander, man sprach miteinander über das was gerade Thema am Tisch war. Und als wir dann, meine Kollegen und ich gegen 18 Uhr die Rückfahrt antraten, waren wir alle so begeistert. Und unsere liebe Erika hatte sich den Sprung in die 80 mit Sicherheit einige Tausender kosten lassen. Und das werden wir nie vergessen.
Und dann kam erst mal die andere Seite gesellschaftlicher Dekadenz. Ich traf am Mittwoch meinen Anwalt zu einem dienstlichen Abendessen im France. Grund war u.a. meine ehemalige Mieterin Bringsken, die sich nach mehr als einem Jahr weigert Ihre Nebenkosten in Höhe von rd. Euro 520,– zu zahlen die bei Auszug fällig wurden. Dieser Auszug kostete mich persönlich wegen all der miesen Punkte beim Auszug rd .Euro 10.000,– die ich selbst tragen musste da bei der Übergabe der Wohnung nicht festgestellt wurde dass u.a. der Teppichboden vermottet war. Und diese Ex-Mieterin ist sehr vermögend und verweigert die Zahlung dieses Betrages von rd. 520,– Euro. Alle Unterlagen waren beim Steuerberater einsehbar. Nach Angabe ihrer Anwältin soll sie schwer krank sein und ich konnte sie noch vor Kurzem schwätzend um die Ecke ins Rewe wackeln sehen. Reich auf dem Konto und arm in den Ansichten. Einfach mies.
Der Donnerstag war noch mal so ein guter Tag trotz der zeitweiligen Schmerzen. Ich hatte am frühen Nachmittag bei Dr. Meisel, meinem Ohrenarzt seit Jahrzehnten um mein rechtes Ohr prüfen zu lassen. Ich trage mich mit dem Gedanken mich
mal mit einem Hörgerät zu befassen. Seit Jahren für mich immer der Weg ins hohe Alter. Aber die Dinger sind heute so mikro dass ich mich wenigstens beraten lassen möchte. Und die Firma Fielmann hat in Neuss zu ihrem Brillengeschäft auch ein Studio für Hörgeräte so wie auch in Düsseldorf. Und da ich häufig in Neuss bin habe ich das Studio aufgesucht. Toll gemacht und sehr nette Beratung. Ehe die mir etwas sagen können brauchte ich den Hörtest. Und da mache ich jetzt alsbald auch einen Termin.
Und der Abend am Donnerstag war auch wieder so ein Event – einfach toll. Meine Mieter im 1. OG hier meines Hauses haben sich , natürlich in Oberkassel, eine Eigentumswohnung gekauft und werden Ende des Monats ausziehen. Und die hatten die langjährigen Mieter zu einem Abschiedsabend in ihre Wohnung eingeladen. Und alle kamen. War da was los.
Und es fehlte an nichts, tolles Essen und für jeden Getränke zur Auswahl. Und meine Mieter, teilweise schon 40 Jahre hier im Haus, hatten sich richtig alle “lieb”. Die Treffen im Treppenhaus sind auch schön aber mit lecker Weinchen und den Unterlagen auf den Tellern und denn in der großen Wohnung haben auch wieder so gut getan.
Jeder konnte mit jedem sprechen, eine richtig vertraute Stimmung. Wieder so ein Zusammensein wie bei Erika, in nicht so großem Umfang aber auch wieder gesellschaftlich ein Höhepunkt in dieser zurückliegenden Woche.
Und dann hatte ich Mohamed gebeten mir am Freitag beim Einkauf zu helfen. Er hat den größten Teil seiner Prüfungen hinter sich um fährt jetzt in Begleitung die zukünftigen Strecken mit den Bussen in Neuss. Diese Woche bekommt er seine Abschluss-Urkunde. Ich habe das ja eine Zeit mitbekommen da ich bei den technischen Fragen über Bildschirm versuchte zu helfen. Wenn er die Urkunde diese Woche erhalten sollte bin ich sehr stolz auf ihn.
Warten wir ab was die kommende Woche bringen wird. Mittwoch werde ich ein längeres Gespräch beim Steuerberater haben – die Jahresabrechnung zu den Nebenkosten zum 30.06.2022 ist fertig. Was ein Glück für meine Mieter und mich – die nächste Abrechnung zum 30.06.2023 wird sicher dem einen oder anderen die Tränen in die Augen bringen. Also bitte jetzt schon mal ein Schüppchen auf die Nebenkosten drauf. Aber keiner weiß ja wie das im nächsten Jahr aussehen wird.
Aber Kopf hoch, ich lese jetzt Korrektur und dann einen Wein auf die Terrasse bringen anstelle TV.
Alles Liebe immer noch aus Oberkassel.
Manfred





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