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Gute Nachrichten aus Berlin
Ihr Lieben – heute kommt nach fast zwei Wochen mal eine Nachricht von Manfred, diesmal aus Berlin und von einem fürs Schreiben ungewöhnlichen Schreibtisch. Bin jetzt in der Bundeshauptstadt und habe tatsächlich erst zwei mal meine Wohnung verlassen. Nur für nötige Einkäufe aber nicht fürs Bummeln in der Stadt. Diesmal sind die Verhältnisse hier so ungemütlich für mich – zum einen das miese Wetter und zum anderen das Rätselraten wie komme ich in die Stadt und wie wieder zurück nach Hause ? Das ging so weit dass ich gestern eine Einladung bei Freunden zum Abendessen abgesagt habe da ich keine gerade am späteren Abend mögliche einfache Verbindung erkennen konnte. Und meine Freunde in der Innenstadt hatten Verständnis dafür
Nun versuche ich mal meine doch unterhaltsamen Tage, nicht immer positiv, etwas zusammen zu fassen.
Dienstag am 17. Januar habe ich meinen üblichen Zug gebucht und er hat mich auch für einen günstigen Preis gefahren. Und was hatte ich ein Glück, der dann ausgerufene Streik sollte bis zum 29.Januar gehen und ich hatte die Rückfahrt glücklich zum
30. Januar gebucht – also in dem Falle Glück gehabt. Das wars aber dann auch erst mal mit dem Glück haben.
Ich hatte meinen PC mit von Düsseldorf im Gepäck und war davon ausgegangen dass ich eine Maus hier zur Verfügung hätte.
Fehlgedacht, keine Maus da und ich bin es gewohnt mit der Maus zu arbeiten. Also bin ich los auf Maussuche .Bei Vodafone…….
haben wir nicht, im PC Geschäft um die Ecke, haben wir nicht mehr, müssen Sie zu den großen Läden wir Saturn ect. gehen.
Also habe ich meine Wochenkarte, die inzwischen für die Bereich AB Euro 41,50 kostet , entwertet und bin die kurze Strecke zum Media Markt gefahren. Das war dann eine der wenigen Strecken die ich die teure Fahrkarte genutzt habe. Und bei Media Markt fand ich so eine dicke Maus, die so herrlich in meine große rechte Hand passte. So ein dickes Ding brauche ich auch für Düsseldorf.
Die Maus wollte für mich arbeiten – aber der PC sagte einfach nein. Warum keine Ahnung. Und ich brauche das Gerät vor allem
da ich fast zwei Wochen hier meine tägliche Arbeit zu machen hatte. Ein Nachbar versuchte mir zu helfen, nichts ging. Also bin ich um die Ecke zu Vodafone und der Mitarbeiter versprach mir einen Fachmann zu schicken, der aber erst Mitte dieser Woche kommen konnte und auch kam. Da hatte ich endlich mal einen jüngeren Mann der sich der Sache annahm. So einfach war das nicht, die Zuleitung war nicht in Ordnung, aber ich hatte alle Unterlagen hier verwahrt und er hat mir mit einer eigenen Konstruktion geholfen und die Easy Box von Vodafone ausgetrickst. ” Ist ja auch schon von 2017″ so seine Meinung, was soll mein Plattenspieler denn in Düsseldorf dazu sagen. Egal, ich kann wieder schreiben und vor allem meine Kontenstände kontrollieren was ich in der Regel auch täglich durchführe.
Durch das miese Wetter hatte ich gar keine Lust in die Stadt zu fahren, dann nach Wegen zu suchen wie denn hin und wie dann wieder zurück zu mir hier nach Hause.
Ein nächstes organisatorisches Problem – wie konnte ich mir Kaminholz hier zu meinem Kamin besorgen? Ich hatte noch für einen oder zwei Abende Holz, aber das wars dann auch. Kein Auto zur Verfügung um zum nahen Baumarkt zu fahren. Das lag es stapelweise zur Abholung. Und ich war richtig sauer denn ein Teil meines Wohlfühlens ist abends vor dem Kamin zu sitzen, etwas zu lesen, aber da gab es im Moment keine Lösung. Meine Nachbarin, die diese miese Stimmung bei mir erkannte sprach dann mit ihrem Partner, er möge doch mit mir und seinem Wagen zum Baumarkt fahren. Und er tat es auch und ich war im Moment dann mal wieder richtig zufrieden.
Auf dieses Thema angesprochen meinte mein Freund am Telefon ” Guck mal in deinen Keller im Hinterhaus, da müsste noch Holz liegen”. Hatte ich geguckt aber das waren Planken von irgendeinem der seine Holzbohlen wohl in Parkett ausgetauscht hatte.
Und am Abend kam der Freund hier aus dem Haus 3. Stock, der die meiste Zeit auf dem Land lebt und hier jetzt noch einmal eine Arbeit übernommen hat, klingelte bei mir weil er wusste dass ich in Berlin war, kam zu mir rauf und dann mit mir runter in den Keller. Ich darf einfach sagen das sind Freunde. Noch am gleichen Abend schnappte er sich meine E-Säge und eine Stunde später stapelte sich Kaminholz in meinem Wohnraum in der Fülle dass ich vorerst ausgesorgt habe. Vor allem die Schlepperei die Stockwerke hoch und über mein Schlafzimmer in den Wohnraum an den Kamin. Und das Zeug brennt so herrlich da Jahre getrocknet von mir unentdeckt im Keller lagerte. Und er sagte mir zu bei seinem nächsten Aufenthalt in Berlin wieder die Säge zu benutzen. Das sind Freunde – mehr will ich dazu nicht sagen.
Dann setze am Wochenende sich die Protestwelle mit über 100.000 Leuten in der Stadt in den verschiedenen Stadtteilen in Bewegung. Ich hatte mich mit meinem Essensfreund in Alt-Mariendorf erst nach 16 Uhr zum Essen verabredet. Ich hatte Glück dass ich die für mich übersichtliche Strecke super nehmen konnte. Es fror und war kalt und ich musste bei Umsteigen nur 3 Min. warten und dann lief wohl nichts mehr in absehbarer Zeit. Und am späteren Abend konnte ich endlich mal wieder TV sehen und zwar einen der Krimis aus Venedig, solche Krimis erinnern mich so an meine denke ich fünf Aufenthalte in der Stadt in der Vergangenheit.
Und in dieser nun zu Ende gehenden Woche habe ich Dinge geschafft die ich nur mit Hilfe des Freundes, der heute zurück aufs Land gefahren ist, schaffen konnte. Ich habe Möbel aus dem hinteren Treppenhaus hier in meine Wohnung geschleppt. Wir haben auch viel Kraft gebraucht aber ich konnte meinen Lieblingssekretär, der beim Verkauf in der Wohnung blieb und da Nichtbedarf im Treppenhaus sein freudloses Dasein fristete. Den durfte ich mir nach Absprache mit den Eigentümern zu mir nach oben holen. Geschenkt da er in der von mir verkauften Wohnung keinen Platz mehr hatte.
Und ich bin dann zu Rossmann, Politur geholt, meine Nachbarin bracht mir auch ein Fläschchen, und der Sekretär strahlt mit einem Tulpenstrauß versehen jetzt ganz glücklich wenn ich wieder in den Wohnraum komme.
Zwei Dinge ganz aktuell, die mich seit gestern so bewegt haben. Ich habe eine langjährige Freundin hier in Berlin, von der ich hörte dass sie sehr krank gewesen um die Heilung kämpft. Sie hatte seinerzeit auch hier im Haus gelebt, war dann mit ihrem Freund aufs Land gezogen und in Berlin maßgeblich an doch hoher Stelle in der Arbeitsverwaltung gearbeitet. Klein von der Körpergröße aber eine Kämpferin. Wir hatten immer wieder über mobil Kontakt, aber da war seit Nov. eine Pause eingetreten. Ich habe mich bei Freunden erkundigt die mir bestätigt hatten, dass sich die Freundin einer schweren Hirnoperation in totaler Eile unterziehen musste.
Und diese Freundin hatte mich vorgestern unerwartet angerufen. Und was hat sie sich gefreut zu hören dass ich in Berlin sei. Schon gestern kam sie dick eingepackt zum Nachmittagskaffee zu mir. Einen dicken Blumenstrauß unter dem einen Arm, ein Kuchentablett auf der anderen Seite. Und was haben wir beide uns nach der langen Zeit gefreut endlich mal wieder zu quatschen. Und ich bin so froh dass sie zwar wegen der Schwere des Eingriffs über die linke Schädelhälfte nicht mehr werde arbeiten können, aber lachen geht wieder und was haben wir gelacht – das Lachen ging heute am Morgen am Telefon für eine Zeitlang weiter. Sie wird den Blog lesen und meine Liebe, ich drücke Dich ganz fest.
Und heute wieder so ein Ereignis was mich total berührt. Da ich nur zum Bäcker und zur Zeitung das Haus verlasse war ich ich vor Ort als um gegen 12 Uhr mein Telefon ging. ” Spreche ich mit Herrn Jungbluth in Meerbusch”? Ja und auch nein, Sie sprechen mit Herrn Jungbluth aber derzeit in Berlin. Und die Gegenseite, eine junge Frau war ganz begeistert. Sie war von meiner Sekretärin bei der von mir aufgebauten Landesbank in Potsdam gebeten worden, nach mir zu forschen da die mich anrufende Frau auch in Meerbusch -Büderich wohnt und meine Mitarbeiterin hatte noch die Anschrift Meerbusch und auch meine Tochter im Kopf die sie aber mit heute 44 Jahren aber altersmäßig verjüngt hatte. Das darf auch nach all der Zeit passieren. Ich war eigentlich sprachlos. Die junge Frau am Telefon wird mich in Kürze in Oberkassel besuchen um mir ein Päckchen von meiner Mitarbeiterin zu übergeben. Ich habe nachgerechnet – auch um die 30 Jahre her als wir zusammen gearbeitet haben. Auch sie wird wie einige meiner Freundinnen sich Anfang der 80 er bewegen. Und mit diesen Frauen komme ich so gut aus. Meine Freundin in Ungarn , die mit ihrem feuchten Kaminholz ihre Lehmhütte kaum warm bekommt, aber nicht klagt sondern immer wieder mit mir am Telefon lacht, die Menschen um die 80, gerade die Frauen, sind in den meisten Fällen unterhaltsam und klagen wenig. Und wenn ich jetzt hier in meiner schönen ruhigen Wohnung vor dem Kamin sitze fällt mir von Zeit zu Zeit ein dass ich keinen Freund mehr habe der mein Alter erreicht hat.
Frauen ja, und wenn die Männer die Achtzig erreicht haben wird es schwierig wenn nicht Mutti für sie sorgt.
Und ich sage nicht ” hole mal oder tue mal ” zu Mutti. Meine Freunde erkennen wie beschrieben wenn der Alte Hilfe beim Kaminholz braucht. Im laufenden Geschäft kann ich meiner Tochter vertrauen und meinen Haushalt in Düsseldorf schafft meine Hilfe mit Bravour.
Jetzt habe ich genug geschrieben, werde mich gleich mal etwas ausruhen bevor ich der Einladung meiner Nachbarn hier auf der Etage zum Abendessen mit Fisch folge. Und sollte morgen die Sonne etwas scheinen wage ich das Umsteigemanöver am Vormittag um doch noch mal kurz über den Flohmarkt zu bummeln. Und am Dienstag geht es dann zurück nach Oberkassel. Dort wollen wieder Lösungen auf den Tisch denn selbst Ibiza hat schon wieder um Hilfe gebeten. Aber sicher ist ,dass ich nicht mehr Monate warten werde bis ich wieder in Berlin auftauche. Bei dem Vorrat an Kaminholz 🙂
Lasst Euch drücken
Manfred





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